Arkona - Slovo

Arkona - Slovo
Folk Metal
erschienen am 26.08.2011 bei Napalm Records
dauert 57:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Az'
2. Arkaim
3. Bolno Mne
4. Leshiy
5. Zakliatie
6. Predok
7. Nikogda
8. Tam za Tumanami
9. Potomok
10. Slovo
11. Odna
12. Vo moiom Sadochke
13. Stenka na Stenku
14. Zimushka

Die Bloodchamber meint:

ARKONA haben seit der Veröffentlichung ihres durchweg hochgelobten Albums „Ot Serdca k Nebu“, genauer gesagt in den letzten fünf Jahren, einen steilen Aufstieg hinlegen können. Mittlerweile kann die Band um Frontröhre Masha im Jahr 2012 auf dutzende Auftritte in ganz Europa, sowie eine zehnjährige Bandgeschichte zurückblicken (ob die Jungs und Mädels sich dieses Jahr etwas Besonderes zum Jubiläum ausdenken?), die ihnen einen Status als hochwertige und gern gebuchte Live-Truppe, vor Allem aber als eine von Russlands bekanntesten Folk Metal-Formationen verschafften. Im Hochsommer 2011 veröffentlichten die Slawen schließlich ihr sechstes Vollzeit-Album innerhalb von gerade einmal neun Jahren. Ob ARKONA bei so einer hohen Release-Frequenz die Qualität halten können, die sie so bekannt gemacht hat?

Der Einstieg in „Slovo“, dem russischen Begriff für „Wort“, fällt einem ARKONA-Hörer der ersten Stunde jedenfalls schon einmal leicht. Meines Erachtens nach leichter, als bei der letzten Scheibe, auf der die Osteuropäer das erste Mal hin und wieder mit ihrem Sound herumexperimentierten. Bereits im Intro erkennt man den typisch folkigen ARKONA-Klang wieder, der sich durch das gesamte Album zieht. Traditionelle Instrumente wie Flöten, Dudelsäcke und einige andere dominieren zumeist die Melodieführung, dazu gesellen sich das gewohnt treibende Schlagzeug und einige Ausflüge in Black Metal-Gefilde. Bloß „Leshiy“ sticht dabei heraus, dessen über das Lied verteilte und extrem penetrante Jahrmarkts-Melodie doch recht störend ist. Im Großen und Ganzen fährt man allerdings weiter den Stil, den man bereits von „Ot Serdca k Nebu“ kennt. Hin und wieder vertrackte Strukturen, eine fette Produktion, recht melodisch gehaltene Songs ohne große Ausreißer und relativ viele, chorbasierte Interludien, zusammen mit dem Intro vier an der Zahl. Dazu die obligatorische Partynummer „Stenka na Stenku“, die bereits auf der gleichbetitelten EP letztes Jahr veröffentlicht wurde, und fertig ist die Laube.

Genug falsch machen, um sich ihren Ausnahmestatus im slawischen Folk Metal zu zerstören, können die Russen um Masha Scream eigentlich nicht mehr. Mittlerweile konnten ARKONA in gerade einmal zehn Jahren des Bestehens weltweiten Ruhm erringen. Zehn Jahre, nach denen ihre Fans fest hinter ihnen stehen, was auch immer die hochsympathische Truppe sich leistet. Durchschnitt scheint es bei ihnen einfach nicht zu geben, zu hoch ist das allgemeine Niveau der ARKONA’schen Kompositionen, zu groß ist die offensichtliche Spielfreude auf der Bühne, zu charismatisch ist die Frontfrau der Folk Metaller. Dazu kann ich nur eines sagen – ich gönne es ihnen und freue mich auf das nächste Jahrzehnt, das sie uns hoffentlich erhalten bleiben.
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