Schierling - Vergiss Dein Gestern

Schierling - Vergiss Dein Gestern
Melodic Death Metal / Metalcore
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 21:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Winter
2. Frühling
3. Sommer
4. Herbst
5. Wie lang?

Die Bloodchamber meint:

Da sind die vier Hannoveraner mit dem giftigen Namen ja wieder. Nachdem ich für ein anderes Mag schon den Vorgänger “Gestrandet” rezensieren durfte, bin ich nun wieder mit “Vergiss Dein Gestern” dran. Was hat sich bei SCHIERLING seitdem getan? Deutlich mehr Screams. Noch was? Etwas metallischer sind sie geworden.

Fünf Songs sind hier enthalten, betitelt mit den vier Jahreszeiten und dann noch der letzte Track, namens “Wie lang?”. Zur Sache geht es auch gleich mit dem “Winter”. Metalcore und ein wütend brüllender Sänger geben hier den Ton an. Ein paar nette Melodien eingestreut und es geht rüber zum “Frühling”. Dieser fängt dann schon etwas Death Metal-lastiger an und ist das Highlight dieser MCD. Die Band macht hier eine Reise nach Göteborg und der Refrain bleibt im Ohr hängen. Nicht verkehrt. Im “Sommer” schießen SCHIERLING sich dann ein Eigentor. Am Anfang erklingen tiefe schwere Gitarren, doch dann wird es ruhig. Der Sänger wirkt hier wie ein Comedian, der versucht einen Popsong ins Lustige zu zerren. Es wirkt einfach nur peinlich, auch wenn die Musik dazu recht gut kommt. Der Sänger macht den Track zu einer Lachnummer, auch wenn er sich im Chorus noch aufrappelt und ernsthaft klingt. Der “Herbst” ist dann nur eine 08/15 Metalcore-Nummer, mit ein, zwei guten Ideen (das Riffing in der Mitte des Songs ist wirklich ganz gut). Und überhaupt werde ich das Gefühl nicht los, dass SCHIERLING auch ein Faible für Emos haben. Zu weinerlich wirkt der Sänger manchmal und die Texte sprechen für sich: Liebe, Herz, Schmerz…!
Zweistimmige Gitarren, eine gute Melodie und Screams; so beschreibt sich “Wie lang?“. Das war es auch schon. Das ist alles zu durchschnittlich, um aus der Masse hervorzustechen.
SCHIERLING wirken wie eine Jugendklub-Band, die bei regionalen Auftritten von einer Masse an Mädels umschwärmt werden. Die Musik ist mittelprächtig, der Gesang hat sich, im Gegensatz zum Vorgänger “Gestrandet” zwar verbessert, ist aber dennoch ausbaufähig und die Songstrukturen sind am positivsten zu bewerten. Recht gut arrangiert ist das alles und nicht zu vorhersehbar. Die Produktion ist etwas zu dumpf , aber für eine Eigenproduktion akzeptabel.
“Vergiss Dein Gestern” ist eine Verbesserung zum Vorgänger und darum auch eine Punktesteigerung.
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