Die neunschwänzige Katze


Interview mit Deranged
Death Metal aus Schweden
Einleitungen sind immer das Schwierigste an Interviews. Was macht man? Die Historie einer Band abliefern, die bereits ihr 7. Album am Start haben, dürfte den Bogen überspannen. So richitg deutlich unterscheiden sich die Alben, vom Sound mal abgesehen, auch nicht. Irgendwie bekommt man es aber doch immer wieder hin, dem eigentlichen Inteview zwei bis drei Sätze voran zu stellen. Also, viel Spaß!

Wie erwartet klingt das neue Album wieder typisch nach DERANGED. Diesmal jedoch um einiges fetter und brutaler als noch vorher. In meinem Review hab ich die Platte mit der neuen Freundin von Pierce Brosnan verglichen. Hast du mal ein Bild von ihr gesehen? Was habt ihr bei den Aufnahmen im Gegensatz zum letzten Album anders gemacht?


Nee, die hab ich noch nicht gesehen, aber sie ist hässlich wie die Hölle? Das Aufnahmeprozedere war so ziemlich das gleiche wie bei Obscenities…. Wir sind einfach nur ins Studio gegangen, haben gespielt und das war’s. So richtig geplant haben wir das nicht.

Eigentlich sollte das Album ja den Namen „213“ bekommen, benannt nach der Zimmernummer von Jeffrey Dahmer. Der Albumtitel wurde inzwischen geändert, aber die meisten Liedtitel blieben gleich. Was kannst du uns über die Texte sagen?

Ich würde sagen, dass “213” ein schöner, netter Titel ist. Das Selbe gilt für „Plainfield Cemetary“. Es klingt wirklich ziemlich unschuldig und langweilig, aber wenn man weiß wofür es steht, bekommt es eine vollkommen neue Bedeutung. Wie es bei einem guten Titel sein sollte. Als ich angefangen habe an den aktuellen Texten und Titeln zu arbeiten dachte ich es wäre eine lustige Idee, jeden einzelnen Song nach einem Giallo Film zu benennen [Giallo ist ein Subgenre des Thrillers, in dem es meist um Mordserien, deren Darstellung und Aufklärung geht – fs]. Und seien wir ehrlich: „213“ wäre da ein ziemlich passender Titel, oder? Ich hab diese Idee aber dann fallen gelassen und mich für „Redlight Murder Case“ entschieden.

Ihr hattet auf eurem Debüt ja auch einige Sprachsamples von Dahmers Gerichtsverhandlung verwendet. Woher stammt das Interesse für Serienmörder allgemein und für Dahmer im Speziellen?

Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass ich mich brennend für Serienmörder interessiere; ich weiß einfach nur mehr als die meisten anderen Leute. Daher auch das Dahmer-Sample auf „Rated-X“. Das ist doch schon Jahre her und ich kann mich nicht mehr erinnern, was zum Teufel wir uns damals dabei gedacht haben. Ich schätze mal, wir wollten das Thema Serienkiller von einer anderen Seite, die nicht so oft beleuchtet wird, angehen.

Ihr habt mit Martin Schönherr (vermutlich) einen Deutschen als Sänger. Ich konnte keine Informationen zu ihm finden. Was kannst du uns über ihn sagen? Wie ist der Kontakt zu Stande gekommen? Was ist aus Calle geworden?

Nah, er kennt nicht ein deutsches Wort... er ist Schwede. Martin ist ein längjähriger Freund von mir, er wusste dass wir keinen Sänger hatten und wollte sich mal ausprobieren. Gesagt, getan. Es klingt wie ein Klischee, aber es funktioniert wirklich gut. Er hat vorher nie in einer Band gesungen, also hatten wir auch nicht die allerhöchsten Erwartungen aber es hat sich verdammt gut entwickelt. So einfach ist das manchmal.

Bei unserem letzten Interview haben wir uns noch darüber unterhalten, dass ihr noch nicht auf dem Obscene Extreme Festival gespielt habt. Dieses Jahr ist es nun endlich soweit und ich freue mich darauf, euch das erste Mal live zu sehen. Was erwartest du von der Show dort?

Ich glaube es wird großartig. Ich hab Bilder vom Festival gesehen und es sah richtig gut aus. Ich bin nicht so der Festivaltyp, mir sind kleine Clubs am liebsten. Die mit einer Kapazität von 300 – 400 Leuten, einem massiven Mosh Pit und permanentem Stage Diving.

Ich weiß, dass das Bier dort sehr lecker ist und man eine Menge davon trinken kann, ohne zu betrunken zu werden. Wenn ihr einen erstklassigen Gig abliefert, bin ich bereit dir ein Bier zu spendieren. Vielleicht auch zwei. Okay?

Okay, aber nur weil du es bist.

Einige wenige Konzerte sind für 2008 in Deutschland schon bestätigt. Werden noch welche dazu kommen? Du weißt, die Meute hier ist immer hungrig und du hast mir vor 2 Jahren gesagt, dass ihr euch einen schicken Nightliner besorgt habt. Der ist doch sicher sehr gemütlich.

Das könnte sein, aber im Moment weiß ich noch nicht mehr. Und ja, mit einem Nightliner unterwegs zu sein ist wohl die angenehmste Art zu touren.

Was möchtest du noch erreichen? Sowohl mit DERANGED als auch privat?

Privat: ich tue gewöhnlich das, was mir die Stimmen in meinem Kopf befehlen. Und mit DERANGED: Einfach das tun, was wir tun und dabei besser werden.

Was muss man tun, um dich auf einer Tour einen Gefallen zu tun? Womit kann man dich überraschen?

Ein Gefallen auf Tour: es ist immer schön, wenn die Band die vor einem spielt die Bühne von allen Flaschen und Gläsern befreit. Ich persönlich freue mich immer, wenn alles klappt, wenn wir unterwegs sind.

Welche Band hat deiner Meinung nach den größten Einfluss auf die heutige Metal Landschaft und speziell auf DERANGED: Iron Maiden, Bathory oder ABBA?

Für die heutige Metalszene würde ich ABBA nennen, für DERANGED würde ich sagen IRON MAIDEN

Okay, Rikard, wir sind schon am Ende angelangt. Die letzten Worte gehören dir.

Vielen Dank für das Interview. Checkt unsere neue CD mal an und Tod allen Posern!

Zwei Fragen hat Rikard leider nicht beantwortet oder verschusselt. Sehen wir es ihm nach.
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