Halleluja Stoner Night mit Goodwitch Of The South President Evil und Gascoine

Halleluja Stoner Night mit Goodwitch Of The South, President Evil und Gascoine

President Evil
Halle, Rockstation
11.03.2006
Von Bühnenakrobaten, Stulpenstutzen aus Bremen und nuklearen Knallfröschen...

Es ist Samstag in Halle, und verdammt kalt. Auf dem Weg zur Halleluja-Stoner-Night in der Rockstation liegen verdächtige Schneehäufchen am Strassenrand und insgeheim überlege ich, ob das wohl eingefrorene Konzertbesucher sind, die es nicht ganz bis hin geschafft haben. Meine These bekommt neue Nahrung, als ich eintrete und den Saal so gut wie leer vorfinde: Ein paar Hanseln drängeln sich an der Bar herum und die Sofas in der VIP-Ecke sind noch nicht besetzt.

Angekündigt wurde ein trashiger Rock’N’Roll Abend mit Gascoine, President Evil und Goodwitch of the South und beim vorherigen Antesten im Netz haben alle Bands Appetit auf mehr gemacht.
Als sich die Jungens von Gascoine pünktlich kurz nach 22 Uhr auf die Bühne schwingen, strömen plötzlich aus allen Ecken die Leute herbei und es wird doch noch erstaunlich voll. Kein Wunder, denn die Jungs geben einfach mal tierisch Gas und ihre Spielfreude scheint keine Grenzen zu kennen! Rock’N’Roll vom Feinsten und der Sänger ist bemüht, dass Ganze mit akrobatischen Höhenflügen zu untermalen. Was wird da nicht gehüpft, gehangelt und verbogen! Selten, dass ein Opener in der Lage ist, die Massen vom ersten Gitarrenzupfer an zu begeistern und die Platte „Riots Ride“ ist unbedingt zu empfehlen.

Da, wo Gascoine aufhören, knüpfen President Evil nahtlos an. Ebenfalls sehr sportlich, kämpfen sich die turnschuhbewehrten Mannen durch ihr Repertoire und treten allen mächtig in den Hintern, dass es eine wahre Freude ist. Da bleibt kein Auge trocken, kein Fuß auf dem Boden und das anwesende Volk geht ordentlich mit. Rock’N’Roll war ja eigentlich nie so mein Stil, aber nach der Darbietung der Bremer Buben bekomme ich doch Lust auf mehr. Man kann der Band nur wünschen, dass sie mit „Trash’N’Roll Asshole Show“ reichlich Lorbeeren einfährt - sie hätten es definitiv verdient!

Goodwitch of the South sollen diesen Hammer-Abend also beschließen und zu Hause hatte sich ein relativ fetter, räudig-dreckiger Sound durch die Boxen gequält, gekrönt von einer zeimlich kranken Stimme. Die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Schlusspunkt. Leider kommt es anders. Das, was sich mir da bietet, ist mehr als mager und offensichtlich wurde im Studio mal mächtig am Sound gedreht, denn Ähnlichkeiten zur Platte sind nur annähernd zu erhören. Da hilft es auch nichts, dass sich der Sänger am Boden wälzt und die Seele aus dem Leib kreischt…Die Scheibe „Nuclear“ ist sicherlich hörenswert, live reichen die Jungs aber gerade mal an einen Knallfrosch heran, der unbehandelt im Raum verpufft.
Trotz des schwächelnden Abschlusses hat sich der Abend gelohnt und falls Gott sich wider Erwarten entscheiden sollte, der Welt noch ein paar Tage zu gönnen, sieht man sich dann am 7. April – zum Froschmarathon mit Debris Inc. ...

www.goodwitch.de
www.presidentevil.de
www.gascoine.de
www.halleluja-stoner.de

Bericht: Kirstin "Küken from Hell" S.
Fotos: The Hallelujas

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