Blind Guardian & Astral Doors

Blind Guardian & Astral Doors

Astral DoorsBlind Guardian
Hannover, Capitol
12.09.2006
Die aktuelle Tour firmiert unter dem Titel der neuen Scheibe „A Twist In The Myth“, wenn gleich man bei Blind Guardian erwarten kann, dass neue Titel auf ihren Konzerten stets wohl dosiert eingesetzt werden.
Das Capitol in Hannover ist eine wunderbare Location für allerhand Konzerte mit stets gutem Sound, wenngleich Metalbands doch zumeist in der minderzahl sind.
Als Support hatten sich Blind Guardian die Schweden von den Astral Doors mitgenommen. Waren auf der letzten Tour Freedom Call noch ein garant für gute Stimmung oder zumindest durch die doofen Ansagen („ihr seid so geil!!“) unterhaltend, mochte diese Begeisterung bei dem Sechser nicht so recht aufkommen. Zwar applaudierte das Publikum nach jedem Song artig, der Funke sprang aber nicht nur bei mir nicht über.
Auch wenn das Songmaterial technisch teilweise sehr gut war, konnte das nicht über die Vorhersehbarkeit (Muss denn in jedem Song ein Solo gespielt werden?) und die Abschlussschwächen in den Refrains hinwegtäuschen. Abgesehen davon war Sänger Patrik Johansson in Sachen Stageacting auf Ozzy-Niveau. Nun denn...

Natürlich warteten alle nur auf den Hauptact und so wurden immer wieder Sprechchöre angestimmt, bis dieser dann auch recht pünktlich um 21.20 Uhr auf die Bühne. In bester Tradition eröffnete die Band mit dem wunderbaren Intro „War Of Wrath“ und „Into The Storm“, dessen Refrain und die singenden Fans mir sogleich die erste Gänsehaut verpassten. Im Folgenden bot man einen ausgewogenen Mix aus Klassikern und den etwas aktuelleren Sachen. So spielte man vom aktuellen Album „Fly“, „This Will Never End“ und „Another Stranger In Me“.
Klar war jedoch, dass die alten Kamellen auf das größte Feedback stießen. Vor allem „Welcome To Dying“, „Valhalla“ und mein Favorit „Lost In A Twilight Hall” sorgten für wahre Begeisterungsstürme.

Allerdings fand ich es Schade, dass die Band die „A Night At The Opera“ bis auf „And Then There Was Silence“ völlig ignorierte. Zumindest „Under The Ice“ und „Precious Jerusalem“ hätten für meinen Geschmack die Setlist abgerundet. Aber was soll ich meckern. „The Bard’s Song“ war einmal mehr wundervoll und krönte zusammen mit „Mirror, Mirror“ den Zugabenteil der Show.

Da der Sound auch in Ordnung ging und das Stageacting von Hansi Kürsch und Kollegen als grundsolide zu bezeichnen war (die werden schließlich auch nicht jünger), kann man von einem gelungenen Abend sprechen.
Wobei...für einen Eintritt von 30€ gab es 130 Minuten Musik. Da könnte man sich überlegen, ob man nicht eine weitere Vorband mitnehmen sollte.
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