A Life Once Lost Made Out Of Babies & Tombs

A Life Once Lost, Made Out Of Babies & Tombs

A Life Once LostMade Out Of BabiesTombs
Philadelphia, Jonny Brenda's
23.11.2008
Das US-Amerikanische Decibel Magazine feiert die 50. Ausgabe und hatte dazu nach Philadelphia ins Johnny Brenda's eingeladen. In einer nicht gerade super gelegenen Umgebung befindet sich diese von außen unscheinbare Bar, die sich aber von innen als gemütlich und mit drei Etagen auch größer als erwartet erweist. Eine große Auswahl an einheimischen Bieren und sonstigen Alkoholika verbietet allen Personen unter 21 den Eintritt; andere Länder, andere Gesetze. Die Treppe in die erste Etage hätte es in Deutschland aber auch nie geben dürfen, denn Fluchtmöglichkeiten sehen anders aus.

Konzerte sind in den USA ja sowieso günstiger als in Deutschland, aber 5$ für drei Bands schlägt alles. Mit A LIFE ONCE LOST gab es einen einheimischen Headliner, der von den beiden New Yorker Bands MADE OUT OF BABIES und TOMBS begleitet werden sollte. Ca. 300 Leute finden sich dann auch auf allen drei Ebenen des Clubs ein, als TOMBS gegen 21.15 Uhr am Sonntag Abend beginnen. Das New Yorker Trio spielt 45 Minuten eine abstruse Mischung aus Post-Hardcore (Gesang und Gitarre) und Grindcore (Schlagzeug, Bass und stellenweise Gitarre). Mal was anderes, aber nach drei Songs setzt eine gewisse Ermüdung ein und alles wirkt zu austauschbar und vorhersehbar.

Als nächstes sind MADE OUT OF BABIES an der Reihe, auf die ich mich im Vorfeld am meisten gefreut hatte. Leider muss sich Sängerin Julie Christmas mit einer bösen Erkältung herumschlagen, so dass sie die meisten Töne nicht trifft und zwischendurch auch immer wieder einen rosa farbenen Saft serviert bekommt. Nach dem halbstündigen Auftritt ist ihre Stimme dann soweit weg, dass nichts mehr als Krächzen herauskommt, sie sich aber trotzdem noch Zeit für die Fans nimmt. Vorher gibt sie auf der Bühne allerdings alles und genau wie auf CD steht und fällt die Band mit ihrem Gesang. Nicht dass der Rest der Band schlecht wäre, aber zu etwas Außergewöhnlichem werden sie erst durch die fast schon psychopathische Show Julies. Die Dame steht nicht einen Augenblick still und zwischen den Songs weiß man nicht, ob sie gerade durchdreht oder eine Ansage macht. Feine 30 Minuten, die auf jeden Fall Lust auf mehr machen, aber nach denen man Julie auch ansieht, dass heute wirklich gar nichts mehr geht bei ihr.

Von A LIFE ONCE LOST hätte ich jetzt eigentlich Metalcore erwartet, aber davon waren nur ein paar vereinzelte Breakdowns und drei Tänzer im Publikum übrig geblieben. Die Instrumentalfraktion macht jedenfalls von Beginn an Druck und die fünf Phillies befinden sich irgendwo zwischen PANTERA, MEGADETH und SLAYER und gehen sofort ins Ohr. Dass sie ein Heimspiel haben, beflügelt die Jungs um einiges und auch das Publikum geht sofort mit. A LIFE ONCE LOST sind definitiv der Gewinner des Abends und alle drei Bands feiern danach noch mit dem Publikum und den Redakteuren vom Decibel Magazine weiter.
-