Emancer - Twilight And Randomness

Emancer - Twilight And Randomness
Avantgarde Black Metal
erschienen im April 2008 bei Naga Productions
dauert 60:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Randomness
2. Dice Man
3. The Beast Attacks
4. The Pointing Finger
5. Comfort Fix
6. Twilight
7. Cunning Vital Guardian
8. Moron
9. The Rewarding Schemes
10. Winged Omniscience

Die Bloodchamber meint:

Aus UTUMNO wurden EMANCER. Wann sich die Band gegründet hat, kann ich leider nicht sagen, da es nirgendwo erwähnt wird. Fakt ist, dass die Songs für “Twilight And Randomness” allesamt zwischen 2005 und 2007 von Mithrin geschrieben wurden, der auch für sämtliche Instrumente zuständig ist. Und “Twilight And Randomness” ist mittlerweile das fünfte Album der Band seit 2001. EMANCER stammen aus Norwegen und haben sich dem Black Metal verschrieben. Nun, dass Norwegen das Mutterland geiler Black Metal Acts ist, ist bekannt. Irgendwie scheint jeder Norweger Musik zu machen, wenn man sich die Schwemme an Bands und Musiker aus dem Staat mal so anschaut. Aber zumeist ist es so, dass ein Musiker in gleich drei bis fünf Bands aktiv ist und so relativiert sich die Rechnung schon wieder. EMANCER hingegen ist eine Band, in der die drei Mitglieder sich ausschließlich auf eben diese Band konzentrieren. Diese sind, der schon erwähnte, Mithrin und die beiden Sänger Gorbag und Helstein. Ein Trio mit zwei Sängern. Live wird man diese Band also voraussichtlich nie zu Gesicht bekommen. Nun aber zur Musik der Norweger.

Ambientklänge machen den Einstieg ins Album beschaulich und düster, bevor es mit “Dice Man” schon fast progressiv weitergeht. Kehlige Vocals, die zeitweilen an alte ANCIENT erinnern begleiten eine Musik, die man ruhig als schön und angenehm bezeichnen kann. EMANCER verzichten weitestgehend auf Highspeed, sondern arrangieren ihre Songs intelligent und lockern diese immer wieder mit Keybords und cleanem Gesang auf. Hier und da eine akkustische Gitarre eingesetzt und die Texte gut verständlich klingen lassen; das ist der Sound von EMANCER. Manchmal fühlt man sich in Zeiten von ARCTURUS oder FLEURETY zurückversetzt, stellt aber schnell fest, dass EMANCER mehr sind, als eine Band, die sich an alte Helden orientiert. Sicherlich kann man die Musik als Black Metal bezeichnen, aber das wäre zu einfach. EMANCER vermischen diesen Stil mit Rock-Einsprengseln, progressivem Metal, Ambient. Die drei Herren scheinen auch Bands wie PINK FLOYD zu mögen. Kreativ und vielschichtig ist “Twilight And Randomness” geworden. Langweilig wird es nie; viel zu facettenreich ist das Album, auf dem es immer wieder was Neues zu entdecken gibt. Schwere Riffs wechseln sich mit einem Orgelsound ab, Melodien werden aus dem Ärmel geschüttelt, die im Kopf bleiben, so mag ich es.
Puristen, die auf Schwarzmetall a la DARKTHRONE, DARK FUNERAL, MARDUK etc. stehen, die werden sich hier eh nicht angesprochen fühlen. Aber Leute, die auf gelungene experimentelle Musik stehen und OPETH, ARCTURUS, VED BUENS ENDE etc. geil finden, sollten unbedingt ein Ohr riskieren. Es lohnt sich!
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