Daylight Dies - Lost To The Living

Daylight Dies - Lost To The Living
Death Doom Metal
erschienen am 27.06.2008 bei Candlelight Records
dauert 51:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cathedral
2. Portrait in White
3. Subtle Violence
4. And a Slow Surrender
5. At a Loss
6. Woke Up Lost
7. Descending
8. Last Alone
9. Morning Light

Die Bloodchamber meint:

Zwei Jahre nach "Dismantling Devotion" sind nun vergangen. In dieser Zeit scheint nichts still zu stehen und sich alles zu verändern. Doch bei DAYLIGHT DIES scheint das Gegenteil zu passieren, denn die Band richtet sich in ihrer Nische irgendwo zwischen frühe KATATONIA und OPETH ein. "Lost In The Living" schafft es, wie sein Vorgänger, für genügend herbstliche Gefühle zu sorgen und eine Klientel zu bedienen, die in der Musik von DAYLIGHT DIES genau das findet, was sie zumindest bei einem der beiden schwedischen Paten vergeblich suchen muss. Nämlich gerade gespielte, epische Songs mit viel Atmosphäre und einer eindeutigen Richtung.

Wo eben OPETH gekonnterweise von einem progressiven Rundumschlag zum nächsten ausholen, versucht sich DAYLIGHT DIES mit direkten, aber schwermütigen sowie homogenen Fünfminütern. Insofern hat sich zum Vorgänger kaum etwas geändert, was die Musik betrifft. Denn diese wirkt wie bei "Dismantling Devotion" wie aus einem Guss, aber ohne herausragende Höhepunkte. "And A Slow Surrender" fällt mit seinem somnabulen und Geigen untermalten Mittelteil auf, "At A Loss" ist ein atmosphärisches Stück mit einer von Keyboards geschaffenen Dichte und das treibende "Cathedral" hat genug - durch die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit gestalteten - Wiedererkennungswert. An anderer Stelle des Albums würde es anhand der Gleichförmigkeit der anderen Titel untergehen.

Spielerisch ist das Album über jeden Zweifel erhaben. Kompositorisch aber läuft DAYLIGHT DIES Gefahr sich zu wiederholen, bzw. sich in der katatonischen Starre auszuruhen. Nichtsdestotrotz bietet "Lost In The Living" genügend Gefühl und Raum für eine nachdenkliche Stunde voller Tiefgang, gepflegter Aggressivität und getragener Harmonie. Trotz allen Schwelgens im bedrückenden Trauermeer, wird "Lost In The Living" nie grenzwertig, sondern besitzt genug Intelligenz, um wohlwollend beachtet zu werden. Doch der Platte fehlt es an kompositorischer Durchschlagskraft, um wirklich dauerhaft fesseln zu können.
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