Charing Cross - We Are... Charing Cross

Charing Cross - We Are... Charing Cross
Melodic Metal
erschienen am 29.08.2008 bei Metal Heaven
dauert 54:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Final Day
2. Kick Ass Rock N'Roll
3. Burn The Sun
4. Ain't Got No Time
5. Can't Have It All
6. Voices
7. Goin' Down
8. Long Time Ago
9. Palace Of Fate
10. Forever Rockin'
11. Broken
12. Vanished Memories

Die Bloodchamber meint:

Die Spanne zwischen klassischem Hard Rock und neuartigem Power Metal ist gar nicht so groß, wie man vielleicht auf den ersten Blick meint. Nicht umsonst benennen umstrittene Bands wie HAMMERFALL und Konsorten immer wieder Bands wie JUDAS PRIEST, AC/DC u.a. als ihre Haupteinflüsse. Die Frage, ob noch mehr als nur Ähnlichkeiten zu erkennen sind, wird nicht selten in den Raum geworfen.

Die Antwort, dass es tatsächlich Verbindungen solcher Art gibt, liefern CHARING CROSS. Bereits nach dem ersten Hördurchgang fiel es mir schwer, sie einem der beiden Genres zuzuordnen. Verlassen wir uns dabei also am Besten auf die Aussage der Band, die sich dem Hard Rock zugehörig sieht. Der Fünfer ist schließlich auch nicht irgendwer, geht die Bandgeschichte von CHARING CROSS doch bis in die späten 80er zurück.
Und diese Erfahrung merkt man ihnen auch von der ersten Minute an. Der Sound ist für eine Eigenproduktion nahezu perfekt abgemischt, die Gitarren sind heavy und Sänger Peter Hochuli legt eine Stimme an den Tag, die Lust auf mehr macht. That's rock, baby! Oder wie die Band es mit ihrem zweiten Song selbst nennt: "Kick Ass Rock N'Roll". "Ain't Got No Time" ist einer der typischen Songs, die man auch problemlos im heutigen Power Metal wieder finden könnte – mitsingbarer Refrain, eine Melodie, die sehr schnell ins Ohr geht, Gitarrensolo und Chöre. Mit "Can't Have It All" wird das Tempo in den Strophen erst einmal gedrosselt, nur um im Refrain wieder Fahrt aufzunehmen. Hier tauchen im Hintergrund sogar zum ersten Mal vereinzelt Klavierklänge auf.

Bei den beiden folgenden Songs mag dann jedoch zum ersten Mal so etwas wie Langeweile aufkommen. Sie stellen einfach nichts Neues mehr dar im Vergleich zu den ersten Liedern. Mit "Long Time Ago" folgt die erste und einzige Ballade, die man nicht anders als gelungen bezeichnen kann und die auch glücklicherweise für ein wenig Abwechslung sorgt. Sowohl lyrisch als auch musikalisch drängt sie sich förmlich zum Aushängeschild und stärksten Song des Albums auf. "Palace Of Fate" beginnt mit starkem Bass, fällt danach jedoch leider auch wieder in das bekannte Grundmuster. Ich will nicht sagen, dass dieser und die folgenden drei Songs von schlechter Qualität sind, es ist nur so, dass nach kurzer Zeit bereits alles gesagt ist und man Struktur und Melodie bereits aus den Vorangegangenen kennt.

Insgesamt bieten CHARING CROSS hier ein solides Stück Rock mit einer ordentlichen Portion Ohrwurmpotential, ohne wirklich innovativ zu sein. Die Songs sind leicht zugänglich und laden zum Mitsingen an. Das Problem stellt jedoch die geringe Halbwertszeit dar. Hört man das Album mehrfach von hinten bis vorne durch, schaltet man bereits nach wenigen Durchläufen automatisch ab. Womit wir wieder bei den Parallelen zum Power Metal wären…
-