Dorrn - Sweet Borderliner

Dorrn - Sweet Borderliner
Crossover / Rock
erschienen am 29.08.2008 bei STF Records
dauert 46:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. See Paris
2. Fighter
3. Beat Of Luxury
4. Nice To Know You
5. I Start With You
6. Never Saw Me
7. Love Bizarre
8. Sweet Borderliner
9. Destroy
10. Melancholic
11. Zombie Hunters
12. I Burn

Die Bloodchamber meint:

In einem Anflug von Angst vor zu vielen gleich klingenden Promos griff ich blind zu DORRN – und beging leider einen schweren Fehler. „Männerband mit Frauenstimme“ ist normalerweise ein Attribut, was die Musik direkt interessanter klingen lässt, schon allein des Seltenheitswerts wegen. Doch bei DORRN hat man sich, mit Bravour wohlgemerkt, bemüht, trotz der außergewöhnlichen Besetzung die Musik eintönig und schrecklich unspektakulär klingen zu lassen. „Sweet Borderliner“ ist der Nachfolger des immerhin bissig benannten Debüts „Oversexed And Underfucked“ und bietet gute 45 Minuten Langeweile pur.

Das liegt zum einen daran, dass man sich zu stark an den einst so erfolgreichen GUANO APES orientiert hat. Besonders deutlich wird die Nähe zu den Göttingern bei „Beat Of Luxury“. Leider kommen DORRN ein wenig spät, um die Welle mitzunehmen, der Boom ist offensichtlich ausgelutscht und breitgetreten und so bietet das Album neben ein wenig Gitarrengeschremmel und einer wirklich unbedeutsamen Stimme wenig außer einer soliden Produktion, bei der man auf relativ klare Aufnahmen und gute Zusammensetzung geachtet hat. Das ein oder andere ordentliche Riff haben die Jungs an den Äxten noch auf die Platte gekriegt, doch das reicht nicht, um im Gesamteindruck zu überzeugen.
Ein weiteres Manko ist das Englisch der Sängerin, das sich für mich nach einem ungewollten Mix aus jamaikanischem und nordrhein-westfälischem Britisch anhört. Anders ist es nicht zu erklären, dass ich mich bei dem Wort „little“ ernsthaft fragen musste, ob hier nicht von einem deutschen Discounter die Rede ist (nein, es geht nicht um Aldi).

Ganz ehrlich: Was sich im ersten Moment nach einer einigermaßen gelungenen Zusammenarbeit junger Musiker anhört, entpuppt sich schon nach wenigen Durchläufen zu langweiligem Mischmasch, dem jegliche Überraschungen fehlen. Damit lockt man keine dumme Sau aus dem Stall.
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