Demiurg [GER] - Back In Death (EP)

Demiurg [GER] - Back In Death (EP)
Dark Death Metal
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 15:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Back In Death
2. Euphoric
3. Grave Fields

Die Bloodchamber meint:

Der Weg zum aktuellen Demo der Leipziger DEMIURG war ein recht langer und maßgeblich dem gelungenen Konzert im hiesigen Four Rooms geschuldet. Auf selbigem konnte nicht nur der Mix aus Coverversionen von DIMMU BORGIR, METALLICA und AMON AMARTH überzeugen – auch die energiegeladenen Eigenkompositionen des Fünfers erwiesen sich als metallisches Kraftfutter vom Feinsten und warfen somit die Frage auf, warum mir die Band mit dem Dan-Swanö-Gedächtnisnamen bisher durch die Lappen gegangen war.
Eine kleine Wiedergutmachung dieser schändlichen Unaufmerksamkeit stellt hoffentlich der Erwerb des Demos „Back In Death“ dar, dessen musikalische Qualitäten im Folgenden besprochen werden sollen.

Prinzipiell liefern die eingangs erwähnten Coverversionen einen guten Anhaltspunkt dafür, an welchem Haus DEMIURG bauen: „Back In Death“ bietet düsteren Death Metal mit schwarzen Spitzen, der durch Keyboardeinsatz und melodische Leads stets geschmeidig bleibt. In diesem Gebäude wäre der titelgebende Opener so etwas wie der grell erleuchtete Empfangsraum: Den Hörer empfängt breitbeinig stampfender Todesmörtel, schon bald ergänzt um melodisches Röhren, flirrende Leadgitarren und erwartungsvoll thronende Drumakzente. Vielseitige Gesangsdarbietungen nebst gelegentlichen Knüppeleien unterstützen die unheilsschwangere Atmosphäre noch, sorgen jedoch vor Allem dafür, dass man die Musik der Leipziger nur schwer einordnen kann – für den in solchen Fällen gern bemühten Dark Metal jedenfalls sind DEMIURG zu roh, und irgendwie auch zu schizophren.
Das wird in der guten Stube namens „Euphoric“ nicht besser, wo uns sozusagen eine verhärtete Variante der Berliner DEPRESSIVE AGE erwartet. Dabei geht es primär nicht um die musikalische Ausrichtung, sondern eher um die kranke Stimmung,die manchen Tracks auf „First Depression“ eigen ist und die hier durchaus Pate gestanden haben könnte. Durch das stete Spiel mit Steigerungen, durch einschmeichelnde Gitarrenspielereien, durch dramatische Orgelsounds und die wiederum grandiosen Vokalleistungen wird dem an sich recht straighten Stop & Go-Song eine derart verstörende Attitüde mitgegeben, dass die vertonte Einbrechergeschichte recht realistisch nachwirkt. Für mich eindeutig das Filetstück der Scheibe.
Den passenden Abschluss besorgt im Keller schließlich „Grave Fields“, ein geradliniger Grunzrocker, der mit bedrohlich aufragenden Synths und gelungenen Klargesangseinlagen zum Finishing Move ausholt – nicht spektakulär, aber ein schöner Livekracher.

Insgesamt ist „Back In Death“ trotz des etwas dumpfen Sounds ein gelungenes Päckchen, dessen Qualitäten vor Allem im Zusammenspiel liegen: Im Verlauf der 15 Minuten trägt jeder Musiker seinen Teil dazu bei, dass die einzelnen Stücke unverwechselbar werden, ohne sich jedoch in eigenbrödlerische Spirenzchen zu versteigen. Sollte man diesen Level irgendwann auch über die volle Distanz beibehalten können, ist zwischen sieben und neun Zählern eigentlich alles drin.
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