Nuclear Vomit - Obora

Nuclear Vomit - Obora
Grindcore
erschienen am 21.11.2008 bei Mad Lion Records
dauert 27:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Scream Of Rotten Whore
2. Bestial Devastation
3. Torped's From Satan..s ass
4. Voicefetor
5. Analcephalus
6. Pathological Bestial Masturbation
7. Halucinagore Orgy
8. XXX Maniacs
9. Violence's Slave
10. Obora
11. Poland Catholand Patholand
12. Gorefuck
13. Pornoland
14. Cold Turkey (AHUMADO GRANUJO cover)
15. Slaughterhouse (MORTICIAN cover)

Die Bloodchamber meint:

Obora ist eine kleine Gemeinde im beschaulichen Mähren, also dem heutigen Tschechien, direkt an der bayerischen Grenze und in der Nähe von Pilsen, wo die Einwohner dieses leckere Bier brauen. NUCLEAR VOMIT selbst kommen aus Polen und haben ihr Debütalbum danach benannt. Warum sie dies taten erschließt sich dem Hörer nicht. Die deutsche Entsprechung von „Obora“ ist „Thiergarten“ und auf dem Cover ist ein lustiges kleines Glücksschweinchen abgebildet. Vielleicht hängt das eine ja mit dem anderen zusammen. Bei genauerer Betrachtung der inneren Gestaltung der CD-Hülle merkt man jedoch, dass das kleine Schweinchen nicht lange glücklich war sondern ziemlich schnell mausetot. Und das, unter uns, auf eine recht eklige Weise.

Somit entfallen auch aufwendige Ratespiele, welchen Stil sich NUCLEAR VOMIT zu Eigen gemacht haben. Grindcore, und zwar von der fiesen Sorte, gibt’s auf die Ohren. So wie bei polnischen Bands üblich fackeln auch die fünf Recken hier nicht lange. Mit frisch gewetzten Messern (Skalpelle sind zu filigran) hacken sich die Kaputten durch ihre Songs. Dabei machen sie keine Gefangenen sondern halten das Tempo konstant hoch, so dass man das Gefühl hat, permanent gegen einen fahrenden Zug anzurennen. Keine Chance, weiß der Kenner. Einzig in den Momenten, in denen sich die Herren entschließen, mal zu rocken, lassen einem Zeit zum durchatmen. Jene sind clever gewählt, so dass der Hörspaß lange erhalten bleibt und die CD nicht in eine stumpfe Prügelorgie ausartet. Ein paar witzige Samples (unter anderem aus Filmen von Robert Rodriguez) mischen sich auch ab und an in den Sound. Die Vocals sind bis zum Anschlag nach unten gestimmt, die üblichen Squeals sind ebenfalls zu vernehmen, jedoch lockert auch „normaler“ Death Metal Gesang das Ganze etwas auf. Ein Blick auf die Tracklist verrät, wie die Burschen so drauf sind.

Eigentlich gibt es an der Platte nichts auszusetzen. Wer wie ich alljährlich seine Erfüllung auf dem Obscene Extreme Festival findet kann und sollte hier eigentlich falls nicht schon geschehen zugreifen. Und eigentlich sehe ich keinen Grund, warum man das Wort „eigentlich“ aus diesem Fazit nicht streichen sollte.
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