Black Messiah - First War Of The World

Black Messiah - First War Of The World
Pagan Metal
erschienen am 20.03.2009 bei AFM Records
dauert 61:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prologue - The Discovery
2. The Vanir Tribe
3. Gullveig
4. Von Rachsucht und Lüge
5. March of the Warriors
6. Vor den Toren Valhalls
7. The Battle of Asgaard
8. The Chase
9. Burn Vanaheimr
10. Das Unterpfand
11. Peace at A High Price
12. Andacht
13. Söldnerschwein (Bonus)

Die Bloodchamber meint:

Ja, sie haben ihren eigenen Stil gefunden und das nicht erst mit dem aktuellen Album. Diesen Stil brauchen sie wenn überhaupt dann nur noch in Nuancen zu optimieren und können sich sonst voll austoben. Eine Tatsache, auf die die Berserker aus der Stadt der tausend Feuer stolz sein dürfen. Widmete sich der Vorgänger noch eher allgemein den nordischen Sagen ist der inhaltliche Rahmen im Jahr 2009 enger gesteckt. Die Riesin (die Band beschreibt sie als Hexe) Gullveig stiftet Unfrieden zwischen den beiden Göttergeschlechtern der Asen und Wanen in dem sie beide blendet, woraufhin die Wanen gegen die Asen in den Krieg, den ersten der noch jungen Welt, ziehen und jenen, von Tyr angeführt, verlieren. Eine interessante Geschichte, vor allem, wenn man sie mal in die heutige Zeit transportiert. ODROERIR haben ein Lied darüber geschrieben, doch ein Konzeptalbum dazu hat es meines Wissens noch nicht gegeben.

Musikalisch ist nach wie vor alles beim alten. BLACK MESSIAH spielen Pagan Metal, der, und dabei bleibe ich, auch wenn Zagan es anders sieht, vom klassischen Heavy Metal eine deutliche Breitseite mitbekommen hat. Natürlich sind auch wieder das Keyboard und die Violine am Start, von deren unangemessen hohen Einsatz jedoch kein Gebrauch gemacht wird. Die Violine hab ich bei den ersten 12 Durchläufen überhaupt nicht wahrgenommen, so selbstverständlich ist sie in den Sound der Band integriert. Sie nutzen ihre Songs, um sich mal episch und ausschweifend zu präsentieren, sich aber andererseits auch in flotten, knackigen Parts vielleicht nicht unbedingt orgiastisch die Wut aus dem Leib zu prügeln, aber dennoch zu zeigen, dass sie auch schnell spielen können. Eingebettet ist das Album in von einem Erzähler gesprochenen Passagen, welche das Bindeglied zwischen den Songs bildet und die Geschichte da voranbringt, wo es die Lieder selbst nicht können.

BLACK MESSIAH wären nicht sie selbst, wenn sie „nur“ ein Pagan Metal Album veröffentlichen würden. So schlagen sie bei „Andacht“ deutlich ruhige, dem Titel würdige Töne, an. Mein erster Gedanke war, dass der Text von Theodor Fontane oder von Joseph von Eichendorff stammen könnte, was sich aber als Trugschluss herausstellte. Bei diesem Lied wechseln sich Zagan, der ausnahmsweise klar singt, und Markus „Mönch“ Wahlers, ein klassisch ausgebildeter Bariton, beim Gesang ab. Gegen Ende wird das Lied etwas harscher, bildet aber dennoch einen gelungenen Abschluss zu einem mehr als gelungenen Album. Danach folgt (als Bonustrack?) das, genau wie „Sauflied“ beim Vorgänger, untypische „Söldnerschwein“, welches mit einer flotten Melodie an die Atmosphäre von Mittelaltermärkten erinnert und auch schon von DIE STREUNER auf deren Konzerten des Öfteren präsentiert wurde. Jedoch handelt es sich dabei nicht um ein Cover; vielmehr ist das Lied im Original von Wolfgang Kiel, der es BLACK MESSIAH genau wie DIE STREUNER (klingt nach blödem Deutsch, ist aber korrekt) erlaubt hat zu spielen, wobei die Gelsenkirchener den Text an einigen Stellen ein wenig abgeändert haben. Bei mir ruft das Lied direkt gute Laune hervor und ich kann mir vorstellen, dass es live ebenfalls zu einer tierischen Abgeh-Nummer mutiert.

Fazit? Überflüssig, bei der Wertung.
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