Crimson Cult - Crimson Cult

Crimson Cult - Crimson Cult
Heavy Metal
erschienen am 29.05.2009 bei Dockyard 1
dauert 55:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Evil Design
2. Undead
3. Land Of The Crimson Night
4. In The Eyes
5. Lava Machine
6. Dirty Demon
7. Misanthrope
8. 2000 Lights
9. Amok
10. Centre Of The Universe

Die Bloodchamber meint:

Wenn das Metal Business in den letzten Jahren einer Band übel mitgespielt hat, dann waren es mit Sicherheit die Österreicher STYGMA IV. Gestartet unter der Namen STIGMATA, musste man sich in den Folgejahren aus Rechtsgründen erst in STIGMATA IV und schließlich in STYGMA IV umbenennen, und die insgesamt sechs Studioalben erhielten durchweg gute bis euphorische Kritiken, während der kommerzielle Erfolg nahezu jederzeit gegen Null tendierte. „Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin“ – so ungefähr müssen sich die Ösis während ihrer Karriere gefühlt haben. Nachdem auch noch Drummer Herb Greisberger aufgrund gesundheitlicher Probleme die Stöcke für immer an den Nagel hängen musste, wurde nach neun frustrierenden Jahren endgültig der letzte Nagel in den Sarg gehämmert und das Kapitel STYGMA IV geschlossen.

Gitarrist Günter Maier und Basser Alexander Hilzensauer konnten und wollten aber nicht lange untätig dasitzen und wagen nun mit CRIMSON CULT und zwei neuen Mitmusikern einen Neuanfang. Da auch ich nicht wirklich mit dem Alben der gescheiterten Vorgängertruppe vertraut bin, fällt es mir schwer, Vergleiche zu ziehen, jedoch gehen CRIMSON CULT auf jeden Fall gradliniger und weniger progressiv zu Werke. Und das ist auch gut so, denn so hat man ein Album hinbekommen, das verhältnismäßig schnell ins Ohr geht und darauf verzichtet, dem Hörer alles abzuverlangen. Was allerdings nicht heißen soll, dass CRIMSON CULT simpel gestrickte „schalala“-Nummern am Start haben, denn dazu ist das Material auch einfach viel zu sehr (positiv) von IRON MAIDEN beeinflusst. So setzt man also auf nachvollziehbare Songs mit zumeist hymnischen Refrains, aber eben auch auf nicht alltägliche Melodien und anspruchsvolle Gitarrenspielereien. Für mich ebenso ein klarer Pluspunkt wie Vokalist Walter Stuefer, der ein bisschen an Bruce Dickinson erinnert und erstklassige Heavy Metal Songs wie „Evil Design“, „Land Of The Crimson Night“, „2000 Lights“ oder „Amok“ ansprechend veredelt. Auch wenn nicht alle der zehn Tracks über ein konstantes Niveau verfügen, kann man nüchtern festhalten, dass gerade die erste Hälfte des Albums richtig viel Spaß macht.

Also eins ist klar: wenn es mit CRIMSON CULT nicht klappt, dann liegt es ganz sicher nicht an der Qualität. Aber das war ja auch bei STYGMA IV nie das Problem, also warten wir die Sache mal ab. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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