Xerath - I

Xerath - I
Symphonic Death Metal
erschienen am 26.06.2009 bei Candlelight Records
dauert 39:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intrenity
2. Alterra
3. Nocturnum
4. Consequences
5. Interlude
6. False History
7. Abiogenesis
8. Reform Part I
9. Reform Part II
10. Right To Exist

Die Bloodchamber meint:

Angenommen, ein Vollblut Metaller würde als Tontechniker oder Tonmeister im Studio von New Line Cinema arbeiten und wäre maßgeblich an der Filmmusik von "Der Herr der Ringe" beteiligt. Dieser jemand wäre um XERATH wohl nicht herumgekommen, denn diese Jungs wissen, wie man Death Metal mit einem symphonischen Orchestersatz unterlegt und das Ganze auch noch so rüberbringt, dass es zu keiner billigen Computerproduktion wird.

XERATH stilistisch einzuordnen fällt sehr schwer, denn es bewegt sich andauernd zwischen Death Metal, Progressive Metal, Epic Metal und lässt oftmals auch Thrash oder Doom Elemente einfließen. Man hat jedoch zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass krampfhaft versucht wurde, alles irgendwie in einen Song unterzubringen, eher im Gegenteil: Es scheint, als ob die Musiker sich zusammengesetzt und ihrer Kreativität einfach freien Lauf gelassen haben. Auch technisch ist das Album auf einem sehr hohen Niveau, da gut rüberkommt, wie mühelos die Besetzung die durchaus schwierigen Passagen meistert. Zusammen mit grandiosen Effekten, Streichern und einem Chor entstehen so wahrlich kompositorische Meisterwerke, die perfekt umgesetzt werden. Wer diese CD hört sollte sich einfach mal gemütlich auf die Couch legen und seiner Fantasie freien Lauf lassen, denn es wird eine stimmungsvolle Spannung erreicht, die einen sofort in andere Welten versetzt und Träume erzeugt von mystischen Wesen und endloser Natur, weswegen sich die Musik auch so gut als Filmmusik eignen würde. Daran sind unter anderem die elektrischen Spielereien während der Produktion maßgeblich beteiligt, was die Briten "orchestration" nennen. Wie man diese ganzen Effekte live einbauen kann ist mir aber ein Rätsel, zumal sie nichtmal einen Keyboarder in ihrer Besetzung haben. Man sollte sich daher bei einem Konzert nicht zu viel erhoffen.

Doch wen interessiert schon ein live Auftritt, wenn er quasi den Schlüssel zu einem neuen Fantasy Drehbuch in seinen Händen hält. Leichten Punktabzug gibt es nur deswegen, weil auch die härteren Passagen einfach zu sauber und schulmäßig rüberkommen und die Streicher sich zu synthetisch anhören.
Für alle, die sich sowohl mit Musik à la RHAPSODY OF FIRE als auch mit MESHUGGAH anfreunden können, ist dieses Album aber jeden Euro wert.
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