Artillery - When Death Comes

Artillery - When Death Comes
Thrash Metal
erschienen am 12.06.2009 bei Metal Mind Productions
dauert 62:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. When Death Comes
2. Upon My Cross I Crawl
3. 10.000 Devils
4. Rise Above It All
5. Sandbox Philosophy
6. Delusions Of Grandeur
7. Not A Nightmare
8. Damned Religion
9. Uniform
10. The End
11. Refuse To Live - Part 2 (Bonustrack)
12. Warhead (Bonustrack)

Die Bloodchamber meint:

Nach langer Auszeit reformierte sich das dänische Thrash Metal Geschoss ARTILLERY 2007, erstmal um ein paar Auftritte zu spielen. Die bedeutendste Änderung im Line Up ist Neusänger Søren, der u.a. einige Zeit bei den Power (!) Metallern CRYSTAL EYES verbracht hat. Lange ist diese Re-Union Granate etwas unter dem Radar geflogen, bis die Band mit einem großen Knall auf dem Chris Witchhunter Tribute Konzert landete und alle Anwesenden staunend und voller Erwartungsfreude auf das neue Album zurückließ.

Jetzt ist „When Death Comes“ gelandet und seine Klasse lässt mich – soviel sei vorweggenommen – zu der Aussage hinreißen, dass 2009 kein besseres Thrash Metal Album mehr veröffentlicht werden wird (maximal Gleichwertiges z.B. von HEATHEN)! Jedes einzelne Lied ist eine Rakete des melodischen Old School Gewitter-Thrash, bei der an jeder Position in der Band geglänzt werden kann, darf und wird. Sørens durchgängig sofort ins Ohr gehende, fast schon klassische Gesangsmelodien, die oft gleichzeitig Gänsehaut auslösen und zum Mitsingen animieren, werden – wenn nötig – erstklassig von dem mit infernalischer Energie aufspielenden Stützerbrüderduo an den Gitarren unterstützt. Dabei nehmen diese trotz des durchweg rasanten Tempos nur Anlauf für die vom Geist sämtlicher Gitarrengötter beseelten Zwirbelsoli, die nie langweilig oder DRAGONFORCE-cheesy werden. Selbst wenn vor der Leistung der Melodiefraktion ein bisschen verblasst, was an Bass und Schlagzeug geleistet wird, kann sich das aber genauso absolut hören lassen.

Alle Technik und alles große Aufspielen wäre nun eher wenig wert ohne gute Lieder, und davon gibt es denn auch kein einziges auf dem Album, denn ein einfaches „gut“ würde keinem einzigen Lied auch nur annähernd gerecht werden. Um nicht einfach die Tracklist abzuschreiben, nenne ich namentlich nur die fünf niederknie-würdigsten Hymnen im Schnelldurchlauf: der rasende Opener „When Death Comes“, das mit etwas verspielterer Rhythmik arbeitende „10.000 Devils“, das mit überraschenden Stampfpassagen und mehr Ruppigkeit aufwartende „Sandbox Philosophy“ und die zwei Lieder mit den am hartnäckigsten im Hirn bleibenden Refrains: etwas sanfter bei „Delusions Of Grandeur“ und dafür umso wütender bei „Uniform“.

Ein, auch textlich, makelloses Album von vorne bis hinten (inklusive der Bonustracks der Limited Edition), das in keinster Weise Größenwahn („Delusions Of Grandeur“) verkörpert, sondern jetzt schon die pure Größe, Erhabenheit und Zeitlosigkeit eines Klassikers hat. ARTILLERY in solcher Form aufspielen zu hören ist nicht nur eine Freude, es ist die pure Glückseligkeit!

Und Thrasher, die es jetzt noch nicht begriffen haben, greifen sich schnell ein Wegbier aus dem Kühlschrank und dann nichts wie ab in den nächsten Plattenladen, denn „When Death Comes“ MUSS man haben! Deshalb führt auch kein Weg an der, von mir erstmals vergebenen, Höchstnote vorbei.
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