Psychopunch - Death By Misadventure

Psychopunch - Death By Misadventure
Rock'n'Roll
erschienen am 12.06.2009 bei Silverdust Records
dauert 45:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. All Through The Night
2. Another Feeling
3. Misunderstood
4. Lost Highway
5. Without You Here
6. Wheels Of Destruction
7. Maybe I'll Stay
8. To The Other Side
9. Six Lonely Days
10. The Wall Falls Down
11. Under The Influence
12. Before The World Goes Down

Die Bloodchamber meint:

Tja, was soll man noch groß zum neuen Album einer Band schreiben, die man bereits mit drei recht ausführlichen und zum Teil überschwänglichen Reviews gewürdigt hat? Als Fan werden mich die Schweden so schnell nicht verlieren, trotz einer Veröffentlichung wie „Death By Misadventure“. Ob es nun an den zwei Besetzungswechseln liegt, die PSYCHOPUNCH (erstmalig?) zu verkraften hatten oder daran, dass auch Rocker wahrscheinlich mal in die Jahre kommen kann ich nicht sagen, aber aktuell haben sie nicht mehr ganz die Durchschlagskraft vergangener Tage.

Es ist wie beim Kochen: für eine vernünftige Soße braucht man eine vernünftige Grundlage, einen Fond. Ohne den gibt’s nur die Tüte von Maggi, und das ist wahrlich kein Genuss. Was man dann aus dem Fond macht, ist jedem selbst überlassen. Der Kreativität, mit Kräutern und Gewürzen zu hantieren und das Ganze aufzupeppen, sind kaum Grenzen gesetzt. Nun, um bei der Metapher zu bleiben: der Fonds stimmt, das haben sie einfach raus, da gibt es nichts dran auszusetzen. Leider beschleicht einen beim Hören das Gefühl, dass die Burschen ein wenig zögerlich beim Würzen waren. Nach wie vor erhält man eine sehr coole Mischung aus dreckigem Rock'nRoll und frühem Punk Rock, jedoch eine Zutat vermisst man mehr oder weniger schmerzlich, und das ist der Überschwang, die Freude über den ausgestreckten Mittelfinger in Richtung Angepasstheit und Eingliederung in ein System. Möglicherweise liegt es daran, dass PSYCHOPUNCH sich ein Stück weit anpassen mussten/sollten, immerhin kann man ihnen so etwas wie zunehmenden Erfolg nicht absprechen, aber diesen Gedanken wollen wir ganz schnell wieder verwerfen. Sie haben im Jahr 2004 mit „Smashed On Arrival“ ein ähnliches Werk abgeliefert und sind um so eindrucksvoller zurück gekommen. Was man sagen kann, ist, dass die Band dieses Jahr mit echten Hits geizt, Songs die sich deutlich von den anderen abheben und so etwas wie eigene Klassiker werden könnten. In der Tat gibt es kein Lied, auf welches man sich in irgendeiner besonderen Weise freut – leider.

Demnach ist „Death By Misadventure“ ein homogenes Album, welches dennoch mit den typischen Trademarks einer meiner absoluten Lieblingsbands aufwarten kann. Auf Highlights im engeren Sinne wartet man vergeblich, aber man kann es prima mehrmals hintereinander am Stück hören. Wie eingangs geschildert: so schnell werden die mich nicht los.
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