Alice In Chains - Black Gives Way To Blue

Alice In Chains - Black Gives Way To Blue
Alternative / Hard Rock
erschienen am 25.09.2009 bei Virgin Music
dauert 54:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. All Secrets Known
2. Check My Brain
3. Last Of My Kind
4. Your Decision
5. A Looking In View
6. When The Sun Rose Again
7. Acid Bubble
8. Lessons Learned
9. Take Her Out
10. Private Hell
11. Black Gives Way To Blue

Die Bloodchamber meint:

Man hat es nicht zu glauben vermocht. Nach dem Tod von Sänger Layne Staley habe auch ich gesagt, dass das Projekt ALICE IN CHAINS mit ihm gestorben sei. Denn keiner hat die Gruppe so stark geprägt wie der sympathische Schreihals und bunte Vogel Staley. Keiner konnte Anfang der Neunziger so melancholisch wimmern, klagen und singen wie er. Doch der Löwenanteil der Stücke stammt damals wie heute vom Gitarristen Jerry Cantrell.

Nun haben ALICE IN CHAINS seit langem schon mit dem afroamerikanischen Sänger William Duvall experimentiert, Auftritte absolviert und noch einmal von vorne angefangen. Nun muss er sich mit Layne Staley in Sachen Ausdruckshaftigkeit messen lassen. Das ist zum Scheitern verurteilt. Zu einem Neustart gehört freilich auch die Akzeptanz, dass etwas anders ist. Und dieser Schritt ist für manche Anhänger von Layne Staley schwierig zu gehen.

Aber die Songs überzeugen! Und wie! Denn wie soll es anders sein, sind sämtliche Stücke ganz in der typischen ALICE IN CHAINS-Tradition geschrieben, walzen sich langsam und dunkel in die Lauscher, dämpfen das Gemüt auf ein trübes Grau und faszinieren von Anfang bis Ende wegen ihrer fahlen Art. Düsternis geht auch ohne wüstes Geschredder, dumpfes Brummen und heiseres Gekeife. ALICE IN CHAINS pflegen immer noch den tiefsinnigen Mondgesang, verbreiten vielschichtige Tristesse. Wie eine moderne Form des BLACK SABBATH, wesentlich moderner und glaubhafter umgesetzt. Und man mag es irgendwann auch nicht glauben; Layne Staley vermisse ich zwar ein wenig, denke manchmal daran wie die eine oder andere Phrasierung mit ihm klingen würde. Wäre sie verlorener, tiefer, windender und depressiver? Sicher, aber die Gesangslinien sind hier ebenfalls ganz traditionell. Als ob sie Cantrell ebenfalls schreibt und schrieb. Nur die Klangfarbe ist mit William Duvall anders, unauffälliger. Doch angesichts der großartigen Stücke ein zu verschmerzender Aspekt.
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