Ramming Speed - Brainwreck

Ramming Speed - Brainwreck
Thrash Metal / Grindcore
erschienen am 31.07.2009 bei Candlelight Records
dauert 29:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Speed Trials
2. The Threat...
3. Lazer Assault
4. All In All
5. Shane Embury Is The Brad Pitt Of Grindcore
6. Bogus Facade
7. Sound The Alarm
8. Immigrant Song
9. Political Party
10. Man vs. Machine
11. Arrested Development
12. A Modern Myth
13. Heavy Metal Thunder

Die Bloodchamber meint:

RAMMING SPEED aus Boston ist auf den ersten Blick eine weitere Band, die auf den momentan sehr schicken Retro Thrash Zug aufspringen will. Allerdings sollte man sich die Mühe machen, zumindest mal genauer hinzuhören, denn die Jungs sind dann doch keine typische Stumpf-Polter Truppe. Klar, Rumpeln gehört bei RAMMING SPEED ebenso wie der beschissen dumpfe 80er Sound zur Grundausstattung, aber die musikalische Ausrichtung ist letztlich doch eine andere.

Die East Coast Boys beziehen ihre Einflüsse nämlich in erster Linie aus der 80er Undergound / DIY Szene und haben demnach nicht nur Thrash, sondern auch Elemente aus Grindcore, Crust und Hardcore Punk in ihren Sound integriert. Daher kommen die meisten Songs verdammt schnell ins Ziel (15 Tracks in nicht mal ner halben Stunde sprechen eine deutliche Sprache) und sind nur in den seltensten Fällen purer Thrash Metal. Dafür geben sich RAMMING SPEED dann auch zu abwechslungsreich und experimentieren verhältnismäßig viel. So ist das grandios betitelte „Shane Embury Is The Brad Pitt Of Grindcore“ natürlich eine astreine early-NAPALM DEATH Hommage, während „Sound The Alarm“ schwer nach SLAYER zu „Seasons“ Zeiten klingt und das abschließende „Heavy Metal Thunder“ einen lupenreinen Tribut an Bands wie SAXON oder JUDAS PRIEST darstellt. Dazwischen gibt es immer wieder coole Thrash Riffs und gute Soli zu hören, wobei man allerdings feststellen muss, dass den meisten Songs, die textlich übrigens ein breites Spektrum zwischen reinem Nonsens und Sozialkritik abdecken, dann doch das gewisse Etwas fehlt. Live gehen die Stücke wahrscheinlich im Pit sehr gut ab, auf CD wirken sie jedoch – auch aufgrund der (bewusst) lahmen Produktion – recht eintönig und nicht besonders heavy.

„Brainwreck“ ist in erster Linie eine Zeitreise und bietet einen kurzweiligen Querschnitt durch einige Spielarten der harten Musik der 80er Jahre. Für Historiker und Ewiggestrige ganz sicher interessant, für Hörer aktueller Musik allerdings komplett belanglos, da letztlich einfach die zündenden Ideen fehlen.
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