Sycronomica - Sycroscope

Sycronomica - Sycroscope
Melodic Black Metal
erschienen am 23.10.2009 bei Silverwolf Productions
dauert 54:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Preludium III
2. Kaleidoscope
3. Realm of dust and ashes
4. The call
5. An der Schwelle
6. Nebelgestalt
7. Embers
8. Ground on fire
9. Geleit ins Moor

Die Bloodchamber meint:

Na, ob’s beim dritten Versuch vielleicht klappt? Wohl eher nicht, wie man bereits aufgrund der Wertung erahnen kann. Wundert aber auch nicht besonders, da SYCRONOMICA sich bis auf ein Detail kaum verändert haben. Auch auf „Sycroscope“ bekommt man melodischen Black Metal geboten, der mit Keyboards untermalt und teils unerwartet verzwickt daherkommt. Somit wechseln sich also ausufernde Gitarrenmelodien, oftmals keifender und gelegentlich grunzender Gesang und brachiale, aggressivere Parts ab. Atmosphärische Zwischenspiele sollen das Ganze auflockern und auf eine höhere Ebene hieven. Zugegeben, das funktioniert auch teilweise recht gut.

Hauptproblem bleibt aber der auch bei den Vorgängern bemängelte Zusammenhalt der Stücke. Die scheinbar krampfhafte Suche nach Abwechslung führt leider dazu, dass der Hörer die Orientierung und die Songs ihre Identität verlieren. Wenn dann auch noch songweise von Englisch auf Deutsch umgeschwenkt wird, hat man auch aufgrund der epischeren Ausrichtung fast das Gefühl, ein anderes Album zu hören (obwohl „An der Schwelle“ auch wegen des Textes zu begeistern weiß).

Zudem drängt sich fast durchgehend das Gefühl auf, das (dazu auch recht hellhörig abgemischte) Schlagzeug und die Rhythmussektion würden immer einen Tick dem Geschehen hinterher hinken. Zusammen mit dem eingangs erwähnten neuen Detail in Form eines männlichen Opernsängers, der vor allem am Ende der Platte überdeutlich ins Auge springt, und (sicherlich auch Geschmackssache) so gar nicht hereinpassen will, schmälert dies den Gesamteindruck doch ziemlich stark.

Für mich ist "Sycroscope" somit leider eine Platte, die zwar versucht, mit einigen Details aus der Masse hervorzustechen, letztlich aber es zu vielen Recht machen will und dadurch tragischerweise eben wieder in der Menge untergeht.
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