Proghma-C - Bar-Do Travel

Proghma-C - Bar-Do Travel
Modern Progressive Metal
erschienen am 26.02.2010 bei Mystic Production
dauert 56:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Kana
2. Fo
3. Spiralling to another
4. Spitted out
5. Spitted out (Out)
6. So be-live
7. I can't illuminate with you
8. Naan
9. Army of me

Die Bloodchamber meint:

Band aus Polen, 2002 gegründet, nun das Debüt. Soweit das wesentliche über die Band, denn mehr braucht man eigentlich nicht von dem Quartett wissen. Hier sollte die Musik für sich sprechen, denn die ist aussagekräftig genug.

''Bar-do Travel'' ist eine Reise hinaus aus Polen in eine Welt, die man nicht so leicht für sich entdecken kann, oder vielleicht auch gar nicht will. Experimenteller Prog-Metal trifft auf Metal mit modernen Strukturen. Das lässt sich so einfach schreiben, doch die Wahrheit sieht ganz anders aus. PROGHMA-C tischen einem extrem schwere Kost auf, die unwahrscheinlich vertrackt und breaklastig ist. Hier regiert der a-rhythmische Groove. Eingängige Melodien oder irgendetwas an dem man sich festhalten kann sucht der Hörer vergebens. Und doch schafft die Band es, mich in ihren Bann zu ziehen. Die Reise führt durch ein Labyrinth von Riffs, die sich düster anschmeicheln und hinaus ins Licht treiben wollen. Wer schon mit Bands wie TOOL nichts anfangen kann, der braucht sich an die Polen schon gar nicht herantrauen. Freude wird keiner mit dieser Art Musik haben. Aber wenn man sich drauf eingelassen hat, dann fällt man in ein hypnotisches Wachkoma, das einem versucht sein inneres Auge zu öffnen. Also; Vorsicht beim Autofahren!
Wie schon gesagt, den tollen Song sucht man vergeblich, jedenfalls wenn man die Eigenkompositionen nimmt. Den Abschluss von ''Bar-do Travel'' bildet das BJÖRK-Cover ''Army Of Me'', welches ganz großes Kino ist. Gar nicht auszudenken wie das mit der Originalstimme kommen würde. Ach ja, Stimme; da war ja noch was. Die ist der einzige wirkliche Schwachpunkt, denn das zarte Säuseln, ja fast schon Wimmern in den cleanen Momenten, will so gar nicht ins Bild passen. Da lobe ich mir doch die aggressiven Schreiphasen.

PROGHMA-C ist wirklich nur Leuten zu empfehlen, die eine starken Magen, gute Nerven und eine gehörige Portion Masochismus besitzen. Lange habe ich kein derart kompliziert zu konsumierendes Album gehört, dass aber durch sein gewisses Etwas durchaus überzeugen kann.
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