Forever It Shall Be - Sonic Death Squad

Forever It Shall Be - Sonic Death Squad
Modern Melodic Death Metal
erschienen am 05.03.2010 bei Maintain Records
dauert 38:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hardcover
2. The Art Of Deflection
3. Origin
4. Ancestor's Scorn
5. World On Fire
6. Whatever Doesn't Kill
7. Thunderation
8. Forever It Shall Be
9. Sonic Death Squad
10. Abraxas
11. King Of The Flies
12. Funeral Feast

Die Bloodchamber meint:

Drei Jahre sind seit “Reluming The Embers” ins Land gezogen und es hat sich einiges geändert in der Zeit, zumindest was die Konkurrenz im eigenen Land für die Braunschweiger FOREVER IT SHALL BE angeht: Unter anderem FEAR MY THOUGHTS, FALL OF SERENITY und MISERY SPEAKS sind den Weg aller irdischen Bands gegangen – aller außer den ROLLING STONES natürlich, die noch auf Palmen rumklettern und junge Models heiraten werden, wenn wir alle längst zu Staub zerfallen sind. Bei FOREVER IT SHALL BE hat „nur“ Ursänger Tobias aufgehört und wurde ersetzt von Claus Ulka, der bis incl. „Catalogue Of Carnage“ noch bei MISERY SPEAKS das Mikro schwang. So schließt sich der nur leicht konstruierte Kreis und ab geht die „Sonic Death Squad“.

Die Weiterentwicklung und vermutlich auch der Einfluss des Sängerwechsels sind sofort spürbar. Wo bei „Reluming The Embers“ noch frech, manchmal auch ein bisschen ungezügelt drauflosgespielt wurde, klingt „Sonic Death Squad“ geschlossener, kompakter und erwachsener. Man könnte auch düsterer, finsterer und härter sagen, zudem würde es dann noch deutlicher den ersten Eindruck der neuen FOREVER IT SHALL BE untermalen: Das klingt nicht ganz unähnlich zu MISERY SPEAKS in der Zeit mit Claus. Aber zum einen ist das eher ein Qualitätssiegel als ein Kritikpunkt und zum anderen relativiert sich der Eindruck beim wiederholten Hören. Denn „Sonic Death Squad“ erschlägt einen weniger mit der geballten Wucht früherer MISERY SPEAKS oder NEAERAs, sondern klingt rauer und bösartiger. Bedrohliche Todesszenarien werden beschworen, aus denen eine Gitarrenmelodie empor ragt wie der sich reckende Arm des letzten Lebenden, bevor sie vom Orkan der Hoffnungslosigkeit mitgerissen wird und darin einstimmt. Das Abebben des Orkans in groovigere Gefilde gewährt immer nur die trügerische Sicherheit des zeitlich begrenzten Aufenthalts in seinem Auge: Wer sich nicht vorbereitet auf das Wiedereinsetzen des Sturms, wird erbarmungslos weggeblasen.

Hervorragend funktioniert, klingt und wirkt das besonders in der ersten Albumhälfte, die mit vier Krachern am Stück aufwarten kann („The Art Of Deflection“, „Origin“, „Ancestor’s Scorn“ & „World On Fire“). Kurios – vielleicht sogar einzigartig – dagegen, dass der Titel, der mit dem Bandnamen geehrt wird, sich als Instrumental entpuppt, doch die breite, besonders zu Beginn an NEAERA erinnernde Wuchtwand „Sonic Death Squad“ fängt alle leichtsinnigen Schäfchen, die sich bereits in sicheren Gefilden wähnten, mit der Sense wieder ein und läutet den abwechslungsreichen Endspurt ein.

Mit diesem bärenstarken Album samt der stilistischen Veränderung können FOREVER IT SHALL BE die oben angesprochenen Verluste tatsächlich besser abfedern, als zu erwarten war (, sofern sie das Touren nicht vernachlässigen!). Klasse!
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