Crystal Viper - Defenders Of The Magic Circle: Live In Germany (Live)

Crystal Viper - Defenders Of The Magic Circle: Live In Germany (Live)
Heavy Metal
erschienen am 04.06.2010 bei AFM Records
dauert 48:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Breaking The Curse
2. Metal Nation
3. Legions Of Truth
4. The Island Of The Silver Skull
5. Shadows On The Horizon
6. The Last Axeman
7. Secret Of The Black Water (Taken From The Forthcoming Studio Album)
8. The Wolf And The Witch (First Time On CD)
9. Stronghold: Under Siege (Taken From The Limited Edition CD Single)
10. Obsession (It Burns For You) (Virgin Steele Cover)

Die Bloodchamber meint:

Lange haben Archäologen und Mystiker gerätselt, wovon sich Kristallschlangen ernähren, ohne eine Antwort zu finden. Immerhin sorgt sich die CRYSTAL VIPER auf dem umgekehrten Weg um das Wohl ihrer Anhänger und veröffentlicht mit „Defenders Of The Magic Circle“ eine Zwischenmahlzeit, die zu sechs Zehnteln Livealbum, zu drei Zehnteln Raritätensammlung und zu einem Zehntel („Secret Of The Black Water“) Ausblick auf das kommende Studioalbum ist.

Der Liveteil stammt, wie der Titel des Werks erahnen lässt, von der MANOWAR-Zujubelveranstaltung Magic Circle Festival und ganz im Sinne der alten True Metal Heroen gehen die polnischen Priester der CRYSTAL VIPER mit mächtigem Pathos zu Werke. Glücklicherweise denken sie daran, dass die Kirche des wahren Stahls nicht auf lahmen Stampfern gebaut ist, sondern mit mächtig Pfeffer im Hintern viel eindrucksvoller glänzen kann. Die Livesituation ist leider vor allem im Bezug auf den Klang der Band eingefangen, der die Gitarre selten scheinen lässt, und überwiegend Frontfrau Marta ins Rampenlicht stellt. Deren Gesang überzeugt meist und passt, selbst wenn sie mehr von der Leidenschaft des Vortrags als einem großen Stimmvolumen lebt, und nur wenige Sirenenmomente (v.a. am Ende von „Legions Of Truth“) ziehen dem Hörer fast die Schuhe aus. Die Fans dagegen hört man bei Ankündigungen vor und Applaus nach den Liedern, Mitsingchöre und ähnliches fallen dagegen flach, abgesehen von einigen Momenten in „Shadows On The Horizon“, in denen die Band allerdings innehält. Ob das an der noch nicht sehr großen Bekanntheit der Band, an der Auftrittszeit oder etwas anderem liegt, weiß ich nicht, ein gewagter Schritt ist der längst nicht abendfüllende Liveteil zum Vollpreis aber schon, wenn man zudem bedenkt, dass CRYSTAL VIPER damit aktuell mehr Compilations als Alben veröffentlicht haben.

Zu akzeptabler Länge & Trackzahl aufgefüllt werden die fünf Livetracks plus Intro, „Breaking The Curse“, von einem neuen Lied, einer Erstveröffentlichung auf CD, einem Single-Bonustrack und einem VIRGIN STEELE Cover. Hier zeigen die Polen, was bei den Liveaufnahmen vielleicht noch leise angezweifelt werden konnte: dass sie wissen, wie man schmissigen Heavy Metal macht. In diesem Sinne kann man „Defenders Of The Magic Circle: Live in Germany“ durchaus als gelungen ansehen, dennoch verfehlt es in meinen Augen die Zielgruppen: Neueinsteigern ist mit großer Sicherheit mit Studioalben besser gedient und Die Hards hätten wahrscheinlich ein trueres Format bevorzugt, das gerade hier prima gepasst hätte: eine LP, mit den Livetracks als A-Seite und den Bonustracks als B-Seite.
Da man nicht alles haben kann, bleibt neben dieser in Ordnung gehenden Veröffentlichung immer noch die Vorfreude auf das nächste Album von CRYSTAL VIPER.
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