Medusa's Child - Damnatio Memoriae

Medusa's Child - Damnatio Memoriae
Power Metal
erschienen am 01.03.2010 bei Black Board Records
dauert 57:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sun Is The Witness
2. Unchained Soul
3. Run With The Wolf
4. Three Clowns
5. Children Of The Sun
6. Destiny
7. Prelude Of Tragedy
8. Wounded Knee
9. Frozen Ground
10. The Old Men Say
11. Resurrection Of A Dream
12. Brave
13. The Earth Only Endures
14. Birth Of Betrayal
15. Damnation Memoriae
16. Funeral Of Hatred

Die Bloodchamber meint:

Die an kleineren und größeren Krisen nicht arme Geschichte von MEDUSA’S CHILD hat Fronter Crow mittlerweile in die Schweiz verschlagen, wo er eine ganz neue Mannschaft um sich geschart hat, mit der er das ambitionierte dritte Album „Damnatio Memoriae“ eingespielt hat.

Eine knappe Stunde dauert das Werk, und die Zusammenstellung aus kürzeren Zwischenspielen und Liedern unterhält von Beginn an bestens, weil die investierte Leidenschaft und Seele ohne Umwege beim Hörer ankommt. Jedes Lied hat viel Raum zu atmen und sich zu entfalten, als würde die Musik ganz natürlich aus den Instrumenten fließen, ohne sich komplizierten, von menschlichen Hirnen erdachten Strukturen, Frickeleien und Schemata unterwerfen zu müssen. Dabei sind MEDUSA’S CHILD alles andere als eine Hallodriho-Frohsinn Power Metal Truppe, denn die leicht verfolgbaren Grundmelodien werden nicht auf größtmögliche Power und den Mitsingfaktor ausgeschlachtet, sondern ruhig ausgebaut und die dramatischen Momente wohldosiert gesteigert, ohne den Bogen zu überspannen (u.a. „Destiny“). Jede Melodie hat die Gelegenheit, sich auch ohne den feinen, warmen Gesang von Crow zu beweisen. Dabei bewähren sich zwar nicht ausnahmslos alle im Laufe des wiederholten Anhörens von „Damnatio Memoriae“, aber es bleibt auch im zehnten Durchlauf ein Genuss, das Album am Stück anzuhören. Dazu trägt die sehr treffende, unaufdringliche aber differenzierte Produktion bei, selbst wenn ich mir in manchen Passagen ein leicht druckvolleres Schlagzeug wünschen würde.

Mit Sicherheit wird „Damnatio Memoriae“ zu bedächtig, zu ruhig und zu malerisch sein, die sich in ihrer Meinung von der Art, wie einzelne etwas härtere Einlagen wie in „Wounded Knee“ aufgelöst werden, nur noch bestätigt fühlen dürfen. Viel Freude an MEDUSA’S CHILD werden dagegen alle haben, die sich mit leichter Progressivität auf einer eingängigen Basis anfreunden können und Dramatik & Gefühl in ihrem Power Metal mögen, ohne davon gleich erschlagen zu werden.
Sehr schön!
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