Liv Kristine - Skintight

Liv Kristine - Skintight
Rock
erschienen am 27.08.2010 bei Napalm Records
dauert 35:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Skintight
2. Twofold
3. Train to Somewhere
4. Love in Grey
5. Emotional Catastrophies
6. Lifeline
7. Boy at the Window
8. Wonders
9. Versified Harmonies
10. The Rarest Flower

Die Bloodchamber meint:

Ist der Kerl denn verrückt geworden? Schreibt der doch glatt ein Review über LIV KRISTINEs Solo-CD „Skintight“ und haut auch noch 8 Punkte als Wertung darunter. Das geht doch schon mal gar nicht, Liv Kristine hat man als echter Metaller nicht zu mögen. Die Frau ist peinlich und ihre Band LEAVES' EYES und die Beteiligung bei ATROCITY ist es auch.

Aber auf „Skintight“ tut Liv Kristine Espenæs Krull genau das was sie am besten kann: zuckersüß singen. Die Songs haben natürlich nichts mit Metal zu tun, sie bewegen sich wie schon auf dem ersten Soloalbum „Deus Ex Machina“ in den Gefilden zwischen ruhiger Rockmusik und Pop. Dabei aber stets außerhalb des Bereiches des Radio-Pops oder dem klebrigen Mist, den man auf MTViva zu hören bekommt, wenn es dort denn noch Musik geben würde.

Liv hat die Songs alle zusammen mit ATROCITY Gitarristen Thorsten Bauer geschrieben und sie basieren alle hauptsächlich auf Gitarre und Gesang. Ab und zu wird ein Klavier eingesetzt oder auch mal Instrumente wie eine Mandoline. Für das Klavier und auch die Produktion im eigenen Mastersound Studio war Ehemann und ATROCITY Frontmann Alexander Krull zuständig.

Handgemachte Pop-Musik, die sanft und bezaubernd auf den Hörer einwirkt, ungekünstelt und erdig wirkt, so dringt „Skintight“ auf einen ein und bietet in diesem Rahmen doch eine Menge Abwechslung durch Balladen, akustische Gitarren, Streicher und mal schnellere und mal langsamere Songs. Billige Massenware aus dem Radio klingt anders und „Skintight“ ist ein intensives Album geworden, das aber auch sofort in die Ohren geht und sich dort festsetzt.

Das dritte LIV KRISTINE Album knüpft nahtlos an Nummer 1 an und hat mehr als nur eine Chance verdient, jedenfalls bei der Bloodchamber Leserschaft, die musikalisch etwas aufgeschlossen ist und nicht nur aus stumpfes Geprügel aus den Wäldern Norwegens steht.
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