Limbonic Art - Phantasmagoria

Limbonic Art - Phantasmagoria
Symphonic Black Metal
erschienen am 16.07.2010 bei Candlelight Records
dauert 71:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prologue / Phantasmagoria
2. Crypt of Bereavement
3. Curse of the Necromancer
4. Portal to the Unknown
5. Dark Winds
6. A World in Pandemonium
7. Flight of the Minds Eye
8. Apocalyptic Manifestation
9. Prophetic Dreams
10. The Burning Vortex
11. A Black Sphere of Serenity
12. Astral Projection

Die Bloodchamber meint:

Es ist passiert! Daemon und Morfeus haben sich getrennt. Nun hält Daemon alias Vidar Jensen LIMBONIC ART alleine am Leben. Ob das nun von Nachteil oder von Vorteil ist, sei dahingestellt. Und wenn ich mir noch und nöcher die neue Scheibe “Phantasmagoria” reinziehe, bleibt bei mir nur eine Träne im Auge und der Gedanke: LIMBONIC ART sind tot!

Was sich Daemon hier zusammengezimmert hat, ist beileibe nicht schlecht, hat aber wenig mit den symphonischen, kalten LIMBONIC ART zu tun, wie man sie von “Moon In The Scorpio” bis “Ad Noctum Dynasty Of Death” her kennt. Viel zu viel Thrash-Elemente, bei denen die Keyboards überflüssig klingen. Aber mal von Anfang an.

Mit dem Intro beginnt die Vorfreude auf LIMBONIC ART. Ein bösartiger Monolog, begleitet von disharmonischem Keyboardgeklimper, bevor es dann zur Sache geht. Der Titeltrack ist Black Metal, klar, aber nicht, wie man ihn von den Norwegern her kennt. Ein Refrain, bei dem man mitsingen kann ist doch schon ungewöhnlich. Aber der Song plätschert so vor sich hin und hat, außer dem Refrain nichts, was hängen bleibt. Es wird versucht, mit den Gitarren Elemente der klassischen Musik einzubauen, was ziemlich unpassend im Track wirkt. Angenehmer und zugleich einer der besten Songs des Albums ist dann “Crypt Of Bereavement”, der eine nicht geringe Portion Rock’n Roll mitbringt. Ist ja eh ziemlich angesagt im Schwarzmetall. Der Song ist mit seinen fast sechs Minuten aber leider zu lang. Wäre dieser auf vier Minuten heruntergeschraubt worden, dann hätte er Wirkung. So klingt er doch ziemlich künstlich in die Länge gezogen. Und das ist sowieso ein Problem der heutigen LIMBONIC ART. Die Songs hätten kürzer sein müssen. So kommt doch schon mal Langeweile auf. Und das war früher nicht so. Im Gegenteil. LIMBONIC ART wussten in jeder Sekunde zu überzeugen. Bei jedem erneuten Hören kamen Details zum Vorschein, bei denen man sich förmlich vor Freude in die Hose piescherte. Die sucht man auf “Phantasmagoria” vergebens.
Wenn man das Album an einem Stück hört, dann läuft es nur nebenbei her. Zu Beginn hört man noch genauer hin, aber das vergeht spätestens beim vierten Song. Dieser ist übrigens noch am ehesten mit früheren LIMBONIC ART zu vergleichen, aber kann die Klasse nicht halten. Zum Beispiel “Dark Winds”, wo Daemon mal die Geschwindigkeit gehörig drosselt und einen Stampfer, wie anno BATHORY hinzaubert. Doch nach der Hälfte wirkt dieser Song wieder zu lang, auch wenn er gar nicht mal schlecht ist.
Mit “A World In Pandemonium” hat Daemon endlich wieder ein glückliches Händchen bewiesen. Rasend, kalt, Keyboardteppich … LIMBONIC ART wie man sie haben will. Geil. Ebenso wie “Flight Of The Minds Eye”. Im Mittelteil des Albums kommen LIMBONIC ART an alte Stärken wieder heran.

Hervorheben möchte ich den Gesang von Daemon. Wütend, aggressiv, dämonisch und dennoch verständlich! Für mich einer der besten Sänger im Black Metal-Sektor.

Bei einer noch unbekannten Band würde ich sagen, dass es ein solides Album ist. Aber von LIMBONIC ART erwarte ich Musik, die sich positiv von anderen Combos abhebt. Das passiert hier nicht und darum nur 6,5 Punkte. Es ist kein schlechtes Album, aber ein wirklich gutes eben auch nicht. Schade!
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