Allegaeon - Fragments Of Form And Function

Allegaeon - Fragments Of Form And Function
Melodic Death Metal
erschienen am 16.07.2010 bei Metal Blade Records
dauert 53:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The cleansing
2. The renewal
3. Across the folded line
4. The God particle
5. Biomech - Vals No.666
6. From seed to throne
7. Atrophy of hyppocrates
8. Point of disfigurement
9. A cosmic question...
10. Accelerated evolution

Die Bloodchamber meint:

Erneut greifen Metal Blade beherzt in die Menge frisch gegründeter Bands, in der Hoffnung, einen würdigen Newcomer am Kragen zu packen, der die investierte Mühe irgendwann zurückgeben wird. Bei ALLEGAEON aus den Vereinigten Staaten scheint die Rechnung aufzugehen, denn ihr Debüt „Fragments Of Form And Function“ stellt sich trotz einiger Macken als Album mit Potential heraus.

„Extreme Melodic Metal“ betitelt das Label den Stil der Band. Dahinter verbirgt sich eine melodische, teils technische Variante aus Death und Thrash Metal, die neben Blastbeats und vielen Soli auch jede Menge griffige Riffs und Melodien enthält. Spontan schossen mir beim Anhören ARCH ENEMY in den Kopf, was gegebenenfalls am kratzigen Gesang liegen kann, hauptsächlich wohl aber auch durch den Gitarrensound hervorgerufen wird.

Obwohl das Cover auf den ersten Blick anderes vermuten lässt, geben sich ALLEGAEON nicht den üblichen Brutalo-Themen hin, sondern geben sich bewusst anspruchsvoll. Textlich geht’s auch schon mal um wissenschaftliche Theorien, instrumental kann man auf eine ordentliche Ausbildung zurückgreifen und möchte dies auch unbedingt zeigen. Und damit wären wir auch schon bei den angesprochenen Macken angelangt.

Denn immer wenn die Band mehr aus dem Bauch heraus zu arbeiten scheint, die Riffs für sich arbeiten lässt, auch mal das Tempo raus nimmt und sich der Musik hingibt, hat „Fragments…“ seine richtig guten Momente. Wem zum Beispiel die Refrains auf „The God Particle“ (Weckt gar Erinnerungen an CARCASS) oder „Accelerated Evolution“ kalt lassen, hat sicherlich seine Kühlschranktür offen gelassen. Auch die gelegentliche Variation des Gesangs durch eingebaute Growls, kurze Akustik-Ruhephasen oder gar minimale Keyboard-Spritzer sind willkommene und organische Ergänzungen. Aber immer dann, wenn der technische Aspekt gesteigert werden soll, sorgen ewig gleiches Double Bass-Geböller oder nerviges Hoch-und-Runter-Geschrubbe auf den Gitarren für überflüssige Passagen, die schnell in der gedanklichen Versenkung verschwinden. Merke: nicht jede Sekunde muss mit unzähligen Facetten gefüllt werden, vor allem nicht, wenn diese sich untereinander so stark ähneln.
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