Corpus Christi - A Feast For Crows

Corpus Christi - A Feast For Crows
Metalcore
erschienen am 02.07.2010 bei Victory Records
dauert 43:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Red Horse IS Upon Us
2. A Portrait Of Modern Creed
3. Monuments
4. Betrayed Redemption
5. Little Miss Let You Know
6. Windwalker
7. Broken Man
8. Blood In The Water
9. Invictus
10. (Seeing You Again) For The First Time
11. Sheperds In Sheep's Clothing

Die Bloodchamber meint:

Was erwartet man von einer amerikanischen Band, die sich CORPUS CHRISTI nennt? Dass sie ein Konzeptalbum über die Passion Christi erdenkt? Dass sie nach jedem Breakdown mit Bibeln um sich wirft? Dass sie das nächste päpstliche „Urbi et Orbi“ musikalisch begleitet? Metalcore auf dem Petersplatz? „Gloria in excelsis Deo“ untermalt von harten Gitarren und heftigem Kreischen? Glücklicherweise bekennen sich CORPUS CHRISTI aus Ohio zwar unübersehbar zu ihrem Glauben, erfüllen die genannten Befürchtungen aber nicht.

Viel mehr geben sie sich Mühe, ein ordentliches zweites Album vorzulegen. Hier wird mit exzessivem Einsatz von Clean-Vocals zwar oft in höheren Sphären geschwebt, aber dank wirkungsvoller Härte auch immer auf dem Boden geblieben und im Dreck gewühlt. Ein waschechtes Metalcore-Album ist anno 2010 selten eine spannende Angelegenheit. Den Blick über den Tellerrand und den Griff zu verschiedenen musikalischen Zutaten und Genre-Ingredienzen wagt das Quintett aber in gesundem Maße, so dass es nie zu ausgewaschen klingt.

Um Abwechslung bemüht und mit spielerischem Talent gesegnet, schaffen es CORPUS CHRISTI mit „A Feast For Crows“ ab und an sogar richtig aufhorchen zu lassen. Die Passagen, in denen richtig Gas gegeben wird, sind dabei am überzeugendsten und frischsten gelungen. Die cleanen Gesangspassagen sind keineswegs schlecht, präsentieren jedoch keine Melodien, die im Ohr haften bleiben. Merklich orientiert man sich an ähnlich gelagerten Bands wie KILLSWITCH ENGAGE, besitzt aber nicht einmal ansatzweise deren songschreiberische Fähigkeiten. Richtig langweilig wird es dann beim Füllmaterial, ein einschläferndes Instrumental namens „Windwalker“ oder eine schrecklich anbiedernder Mädchensong wie „(Seeing You Again) For The First Time“. Ordentlich, aber weder Meilenstein noch Augenöffner.
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