Arckanum - Sviga Læ

Arckanum - Sviga Læ
Black Metal
erschienen am 22.10.2010 bei Regain Records
dauert 37:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Læ Elr
2. Gylðir Algørir
3. In Følva Felr
4. Goðin Eru Blekkt
5. Gramr Girnisk
6. Andskoti Ferr Austan
7. Múspellzheimr Kemr
8. Røk

Die Bloodchamber meint:

Es ist mal wieder Zeit für ein wenig Antikosmos, und diesmal nicht in Gestalt der legitimen DISSECTION-Nachfolger WATAIN, denn ein obskureres Mitglied dieses Klübchens namens Shamaatae, seines Zeichens einziges Mitglied der schwedischen Band ARCKANUM, präsentiert uns sein neues Langeisen. Und da es sich bei insgesamt sechs Vollzeitveröffentlichungen plus diversen Splits und EPs ja nicht gerade um einen Neuling im Geschäft handelt, sollte auch zu erwarten sein, dass wir uns mit dieser Scheibe keine Kinderkrankheit ins Haus holen. Mit diesen Antikosmikern ist es übrigens ein wunderliches Ding... Statt einfach mit finsterer Miene daheim zu hocken und an der Erdachse zu sägen, machen sich die Mitglieder des Vereins aus Schweden ja recht gut und musikalisch scheint die Gegenbewegung zum geordneten Ganzen ja einiges an Inspiration zu liefern.

Die musikalische Ausrichtung, die ARCKANUM auf ihrem aktuellen Album vertreten, ist Black Metal, der sich nicht allzu weit von bereits genannten Nachbarn im Antikosmos entfernt bewegt, nur fehlen hier die hymnischen Momente, die bei eben jenen ja einen wesentlichen Teil ihrer Klangwelt ausmachen. (Es gab für zwei Alben durch Sethlas Teitan ja auch eine direkte musikalische Beziehung zwischen diesen Bands.) Besonders die ersten beiden Nummern legen schön los und knackige Riffs, die breite Melodiebögen entfalten, laden zum Schütteln des Haupthaars ein. Leider wird der gerade entstandene Fluss nur allzu schnell wieder unterbrochen, denn dieses Album wartet mit zwei Instrumentalstücken auf, von denen das zweite einen schönen, melancholischen Rausschmeißer darstellt. Das erste aber, das als drittes Stück hier eigentlich den Spannungsbogen fortführen sollte, ist dann doch viel zu harmlos und durchschnittlich ausgefallen, um begeistern zu können. Nach dieser kurzen Flaute wird allerdings wieder Fahrt aufgenommen und die folgenden Kompositionen bieten keine größeren Schwachstellen.

Insgesamt bietet uns Shamaatae hier sehr gepflegte Musik, die insgesamt ohne große Überraschungen bleibt, aber sich kompositorisch auf (fast) durchweg hohem Niveau bewegt. Die regulären Stücke mit Vocals wissen alle zu gefallen, auch wenn letztlich der große Wurf ausbleibt. Wer seinen Schwarzstahl ein wenig melodisch, aber ohne sinfonischen Kleister liebt und dabei transparente Songs totaler Raserei und klanglichem Chaos gegenüber bevorzugt, sollte hier mal reinhören. Bestimmt nicht das Album des Jahres, aber jeder einzelne Hördurchgang hat Spaß gemacht.
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