Vreid - V

Vreid - V
Black Metal
erschienen am 04.02.2011 bei Indie Recordings
dauert 48:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Arche
2. The Blood Eagle
3. Wolverine Bastards
4. The Sound Of The River
5. Fire On The Mountain
6. The Others & The Look
7. Slave
8. Welcome To The Asylum
9. Then We Die

Die Bloodchamber meint:

Es ist schon einige Zeit her, seit dem ich mich bewusst mit VREID beschäftigt habe. Damals waren sie als Support für ENSLAVED unterwegs, sind gerade aus der Asche von WINDIR hervorgegangen und haben ihr Debüt "Kraft" veröffentlicht. Weder der Auftritt noch das Debüt als solches haben bei mir großen Eindruck hinterlassen, so dass mir VREID erst knappe 7 Jahre später mit ihrem fünften Studioalbum, schlicht "V" betitelt, wieder begegnen. Dazwischen liegen 3 weitere Studioalben sowie ein Besetzungswechsel an der Gitarre.

Vordergründig spielen VREID Black Metal und sind nach wie vor bemüht, das jetztige Schaffen von den allerorts verehrten WINDIR zu distanzieren. Wenn man sich jedoch näher auf "V" einlässt, so fällt eindeutig auf, das VREID viele Elemente in ihren Sound integrieren, die bei Puristen zu Stirnrunzeln und Ablehnung führen dürften. Eine deutliche Rock'n'Roll-Schlagseite hat Einzug in den Kosmos der Norweger gefunden, zudem legt man großen Wert auf melodische und einprägsame Gitarrenarbeit und -melodien. All dies klingt wesentlich ausgereifter und griffiger, als ich es noch mit "Kraft" in Verbindung bringe. Akustische Momente lockern das infernalische Treiben auf "V" deutlich auf, tolle Melodien sorgen für einen gehörige Portion Melancholie und Wehmut.

"V" ist in der Summe ein sehr differenziertes und facettenreiches Werk, das aber genau an dieser Stelle auch seinen großen Schwachpunkt hat. Gerade die genre-untypischen Momenten sorgen für Aha-Erlebnisse und werten das Gesamtbild stark auf. VREID fallen, was ein Stück weit nachvollziehbar ist, regelmäßig in ihren rasenden, schwarzen Ursprung zurück. Diese Phasen wissen aber nicht weiter zu überzeugen, zu statisch und langweilig klingen das Black-Metal-Geriffe und die eintönigen Vocals von Sture Dingsoyr. Würden sich VREID an diesem Punkt vollends auf ihr neues Gesicht einlassen, wäre "V" wohl ein Meisterwerk geworden.

Mit "V" legen VREID ein in Details bärenstarkes Album vor, das jedoch auf Grund der eintönigen Black-Metal-Fassade gleichermaßen durchschnittlich daher kommt. Die getragenen, hoch-atmosphärischen Momenten sind die Highlights auf "V", dem man durchaus eine gewisse Zeit schenken muss, um hinter all diese Ideen und Strukturen zu steigen. Dies führt auch dazu, das ich meine Note im Vergleich zur FK-Bewertung um einen Punkt nach oben korrigiere.
-