Six Reasons To Kill - Architects Of Perfection

Six Reasons To Kill - Architects Of Perfection
Death Metal / Metalcore
erschienen am 28.01.2011 bei Massacre Records
dauert 47:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Welcome To Forever
2. My Bitterness
3. False Absolution
4. Perfection
5. Awaken
6. My Poison
7. Day Of The Apocalypse
8. Scum Belongs To Scum
9. Wanderin Stars (Instrumental)
10. Buried To The Sea

Die Bloodchamber meint:

Auf den ersten Blick klingt sechs Jahre, drei Alben ziemlich normal für unsere Zeit und auf zwölf Jahre Bestandszeit kann längst nicht jede modern ausgerichtete Band zurückschauen. Andererseits ist „Architects Of Perfection“ das dritte Album in Folge mit anderem Frontmann, ganz so konstant ist also nicht alles in Koblenz.

Gerade im Vergleich zum letzten Album „Another Horizon“ hat sich auch der Sound von SIX REASONS TO KILL um einiges verändert. Die wiedererkennbare und ansprechende eigene Version des Melodic Death Metalcore ist abgelöst worden von mehr Wucht, mehr Brutalität und zeitgeistigem Bree Bree an Stelle des cleanen Gesangs. Die sanftmütigeren Freunde von SIX REASONS TO KILL sollten sich also warm (oder Gehörschutz) anziehen, wenn es auf „Architects Of Perfection“ zur Sache geht, denn das hat sich glücklicherweise nicht geändert: Der Grundton des Albums ist ein schwungvoller, nach vorne ausgerichteter Drive, der auch auf Dauer gut unterhält. Speziell wenn die Lieder über die (rhythmische) Dynamik (überwiegend u.a. beim leicht galoppierenden „False Absolution“) oder, mit leichten HEAVEN SHALL BURN Anklängen, Atmosphäre im finsteren Sturm (u.a. „Perfection“) setzen, funktioniert das Zusammenspiel sehr gut, wofür auch der sich nach ruhigem Intro zu einem kleinen Ohrwurm entwickelnde Abschluss „Buried At Sea“ als Beleg herangezogen werden kann. Zusätzlich gibt es die unerwartete, nur wenig mit zart vs. hart Elementen spielende Ballade „My Poison“, ein richtig schönes Auge des Sturms.

Unorganisch und konstruiert wirken dagegen einige Härteausbrüche, ganz besonders das wüste Geschrote, in das „False Absolution“ gen Ende kippt. In der raueren, roheren Basis von „Scum Belongs To Scum“ laufen solche Fäden schon deutlich besser zusammen. Wenn in Zukunft die Versuche, den Kaiser Wilhelm am Deutschen Eck von seinem Pferd zu feuern etwas nachvollziehbarer und weniger hinterrücks eingebaut werden, wäre das zumindest in meinen Augen sehr begrüßenswert. Aber selbst so fällt das Fazit für „Architects Of Perfection“ sehr positiv aus und es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn das Album für SIX REASONS TO KILL in letzter Konsequenz keinen Fortschritt bringen sollte.
-