Infernäl Mäjesty - One Who Points To Death

Infernäl Mäjesty - One Who Points To Death
Death Thrash Metal
erschienen am 13.07.2004 bei Black Lotus Records
dauert 46:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Death Of Heaven
2. Pestilential Eternity
3. Angels And Acid
4. Honey Tongue Of Satan
5. Hysterion Proteron
6. Cathedral Of Hate
7. Virgin Blood Tastes Purest At Night
8. One Who Points To Death

Die Bloodchamber meint:

Die Kanadier INFERNAL MAJESTY gehören eindeutig zu der unendlich großen Masse an Bands, die es – warum auch immer – einfach nicht geschafft haben. Die Truppe existiert nun schon (mit einigen Unterbrechungen) seit 1986, bringt aber mit „One Who Points To Death“ erst das vierte Album auf den Markt. Okay, ihr 87er Debüt „None Shall Defy“ war sicherlich nicht von schlechten Eltern, genießt aber heute selbst bei absoluten Kennern bestenfalls semi-legendären Status. Plattenlabelprobleme und Line Up Wechsel machten dem Haufen immer wieder zu schaffen, so dass der große kommerzielle Wurf nie gelingen wollte.
Leider wird sich das wohl auch mit ihrer neuen Platte nicht ändern, denn dafür sind INFERNAL MAJESTY viel zu sehr in den 80ern gefangen. Nix gegen Old School, um Gottes Willen. Nur leider klingt auf diesem Album alles, aber auch wirklich alles (ja, auch die verwaschene Produktion) dermaßen nach Brutal Metal Steinzeit, dass man wirklich meint, die Kerle wären die letzten fünfzehn bis zwanzig Jahre eingefroren gewesen. Der Fünfer (von dem übrigens nur noch Chris Bailey, Kenny Hallman und Steve Terror als Originalmitglieder übrig sind) knüppelt superstumpfen, tiefer gelegten Death Metal der Marke early Morbid Angel und hat definitv alle seine Thrash Riffs bei Slayer geklaut – einige wenige besser, viele andere schlechter. Die überlangen Songs klingen größtenteils (bis auf „Angels And Acid“ und das kultig peinliche „Virgin Blood Tastes Purest At Night“) total einförmig und lassen jegliche Abwechselung vermissen – es fehlt einfach Struktur. Die Parts an sich sind bei weitem nicht schlecht, klingen aber irgendwie lieblos zusammengefügt, ohne Leidenschaft, ohne Emotion. Oder anders ausgedrückt : langweilig. Anno 2004 genügt es einfach nicht mehr, planlos drauflos zu prügeln, denn das haben schon Horden von Bands vor INFERNAL MAJESTY gemacht, und viele haben dabei hörbar mehr Herzblut investiert.
Handwerklich hat die Band sicherlich nichts verlernt (speziell Chris Bailey kann immer noch schön dämonisch kreischen und brüllen), aber für heutige Standards ist so ein hundertprozentiges Retro Geschepper halt einfach zu wenig. Totale Old School Maniacs, die nur Bands konsumieren, welchen den Geist von Rumpelkapellen wie Venom und Hellhammer atmen, kommen an „One Who Points To Death“ nicht vorbei – aber wie viele von dieser Spezies gibt es heute überhaupt (noch) ?
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