Nasum - Helvete

Nasum - Helvete
Grindcore
erschienen in 2003 bei Relapse Records
dauert 35:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Violation
2. Scoop
3. Living next door to malice
4. Stormshield
5. Time to discharge
6. Bullshit
7. Relics
8. We curse you all
9. Doombringer (full mp3)
10. Just another hog
11. Drop dead
12. I hate people
13. Go!
14. The final sleep
15. Slaves to the grind
16. Breach of integrity
17. The everlasting shame
18. Your words alone
19. Preview of hell
20. Illogic
21. Whip
22. Worst case scenario

Die Bloodchamber meint:

Im Grind Core lassen sich heute drei Stilrichtungen ausmachen. Da gibt es einmal die Fraktion, die sich an den Originalen versucht und in erster Linie als Tribut an Bands wie Terrorizer, Carcass und Napalm Death fungiert. Dann sind da die Grottenbands wie Agoraphobic Nosebleed, die ihren Grind mit Drumcomputern verwürzen und eigentlich nur durch ihr bescheuertes Auftreten auffallen. Und die dritte Gruppe, ja, das sind meine Lieblinge. Das ist die neue Grind Generation, die einerseits die Traditionen achtet, auf der anderen Seite aber soviel Groove, Krawall und Intensität in ihrem Sound hat, das vielen pseudo-bösen Death Metal Bands die Technik im Halse stecken bleibt.

Vorreiter dieser Bands sind die Schweden Nasum, die mit Helvete wohl das definitive Grind Album der Neuzeit aufgenommen haben. An diesem Sound orientieren sich schon heute viele Bands und das Album kann man eigentlich jetzt schon in die Kategorie „Klassiker“ einsortieren. Man verstehe mich nicht falsch, es gibt natürlich auch ein Leben vor diesem Album, nämlich die ähnlich starken „2.0“ und „Inhale/Exhale“. Dort war aber dieser hohe Grad an Perfektion noch nicht erreicht, bzw. die Produktion verhinderte Größeres. Auf Helvete stimmen all diese Parameter. Die Band nagelt die Lagerfeuerakkorde absolut tight runter, hier stimmt das Drumming aufs Hundertstel genau, der verzerrte Bass tut sein übriges. Zwar kommt man nicht ganz an die unglaubliche Gewalttätigkeit von Rotten Sounds „Murderworks“ ran, doch geht man um mehr als nur eine Nuance vielschichtiger und abwechslungsreicher vor als die Finnen.

Den ganzen Möchtegern Bands aus dem Amiland bleibt eh die Kotze im Hals stecken, wenn die Schweden lostrümmern. Nichtskönner wie Circle Of Dead Children, Mortician, Brodequin und die ganze Zunft können da abtreten, ihr Sound ist einfach zu aufgesetzt, zu viel hirnloses Geprügel, zu wenig Effektivität. Die Songs auf Helvete besitzen größtenteils eine eigene Identität und können immer wieder mit guten Ideen aufwarten. Man frönt dem Grind, jedoch sind Dynamik und Variation kein Fremdwort auf Helvete. Wer sich bisher nicht mit dieser Band beschäftigt hat, der hat definitiv etwas verpasst. Helvete ist das typischste, reifste und beste Nasum Album und die Kerle werden echt Probleme haben, diese Leistung noch zu toppen. Zuzutrauen ist dieser Bands aber alles.
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