Motörhead - Inferno

Motörhead - Inferno
Rock'n'Roll
erschienen in 2004 bei SPV
dauert 48:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Terminal show
2. Killers
3. In the name of the tragedy
4. Suicide
5. Life's a bitch
6. Down on me
7. In the black
8. Fight
9. Year of the wolf
10. Keys to the kingdom
11. Smiling like a killer
12. Whorehouse blues

Die Bloodchamber meint:

Jaja, alle (vornehmlich zwei) Jahre ist es wiedermal soweit, ein neuer Motörhead Longplayer steht an. Die meisten werden mit einem Blick auf das Cover denken "Hmm, wie immer nur jetzt orange und rot." Wäre alles nur so einfach... . Aber Lemmy hat sich nochmal augerappelt, um der Welt zu zeigen, was wahrer Rock ist und mit Inferno im Gepäck wird auch der letzte Zweifler sich bekennen müssen. Ein paar Gründe?
Inferno klingt frisch und knochentrocken, die Produktion ist wirklich genial getroffen. Lemmys Stimme, welche auf "Hammered" ja wirklich ziemlich dünn war, ist nun wieder ein kräftiges Organ, dass einem zeigt, wie der Hase läuft. Bei "In the Black", übrigens DAS Highlight für mich, kann Lemmy sogar richtig singen, was man vorher nicht gedacht hätte. Phil Campell und Micky Dee spielen wie eh und je auf gekonnt hoher Qualität, doch scheinen die drei eine neue Arbeitsweise zu haben oder weiß der Teufel: Es hört sich alles an wie aus einem Guß und es rockt wie Hölle, ähmm ein Inferno. Das ist auch einer der herauszuhebenden Punkte, der Härtegrad. So hart waren Motörhead schon seit Jahren nicht mehr und hier läuft konstant jeder Song hart durch. Ok die obligatorische Single "Life´s a Bitch" ist da ein wenig schwächer und auch so der Song des Albums, wo ich gesagt hätte "das hättet ihr euch sparen können".
Aber der wirkliche Nackenbrecher ist "Fight" - mein Gott das sind Motörhead?!Für die einen ist es ein wirklich guter Song, für die anderen (viele Langzeitfans vor allem) ist es ein stumpfer, harter Song. Woran liegt das? Naja, Lemmy und Co. haben einfach die Priorität auf Härte und Ohrwurmcharakter gesetzt, anstatt auf ausgeklügelte Lyrics. Auch haben die Urgesteine nicht alles alleine eingespielt. Das Lead zu "Terminal Show" und das letzte Solo in "Down on me" wurde von keinem geringerem als Steve Vai eingespielt, sehr schön :Daumenhoch: .
Ihr merkt, dass ich nicht zum Ende komme, aber wie es schon immer war, muss man ein neues Motörheadalbum selber hören um zu einem Ergebnis zu kommen. Ich kann nur sagen, dass Inferno für mich DAS Motörheadalbum der Letzten 10 Jahre ist und für mich jetzt schon ein Klassiker. Klar könnte man Lemmy vorwerfen, immer wieder die selbe Kamelle aufzunehmen, aber das stimmt so nicht. Bei Kapellen wie Motörhead finden Veränderungen nur im Kleinen statt, dafür aber so gut wie immer. Auch Inferno bietet genug kleine Neuerungen, die nicht sofort ins Ohr fallen. Was aber mal etwas ist was wir bis jetzt noch nie von Mr. Kilmister gehört haben, findet sich auf Inferno wieder. Mit dem letzten Track "Whorehouse Blues" gibt es Pure fuckin´ Blues wie aus dem Lehrbuch, mit Harmonica und allem drum und dran. Sehr gut gelungen und mal was anderes, leider können Cash und Lemmy nicht zusammen was auf die Beine stellen, aber es wäre sicher sehr interessant gewesen.

Mein Fazit: Jetzt schon ein Klassiker, trocken und groovig.
Als Anspieltips wäre eigentlich das gesamte Album zu nennen so konstant hochkarätig sind die Songs ausgefallen.
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