Lake Of Tears - Greater Art

Lake Of Tears - Greater Art
Dark Metal
erschienen in 1994 bei Black Mark
dauert 35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Under the crescent
2. Eyes of the sky
3. Upon the highest mountain
4. As daylight yields
5. Greater art
6. Evil inside
7. Netherworld
8. Tears

Die Bloodchamber meint:

Im Katalog der Schweden ist das Debut ''Greater Art'' die härteste und am ehesten dem gemässigten Death Metal zuzuordnende Veröffentlichung. Das liegt zum einen am Sunlight-Sound, der neben den typisch rollenden Gitarren auch den Bässen erhöhte Aufmerksamkeit zukommen lässt, zum anderen ist die Stimme von Frontmann Daniel Brennare auf dem '94er Werk noch äusserst rauh: kehlige Fast-Grunze plus John Tardy goes Gothic, falls ihr auf solche Vergleiche steht. Musikalisch hat man mit amerikanischen Einflüssen allerdings weniger gemein - ältere TIAMAT oder auch AMORPHIS zu ''Tales...''-Zeiten könnten hier schon eher als Orientierungshilfe dienen.

''Under the crescent'' und ''Eyes of the sky'' geben mit ihrer Verbindung aus geröhrter Strophe und eingängigen Refrainpassagen in etwa die Richtung des Albums vor, musikalisch werden dazu recht simple Riffs mit gelegentlichen Keyboardeinschüben serviert. In die selbe Kerbe zwischen Midtempo und rockigen Tönen schlagen später auch ''As daylight yields'', ''Netherworld'' oder der mit einem Akkustikbreak versehene Titelsong der Scheibe. Einzig der 7-Minüter ''Upon the highest mountain'' ragt aufgrund seiner Länge und eigenwilligen Struktur ein wenig aus dem Umfeld heraus.
Daneben finden sich gegen Ende mit ''Evil inside'' und ''Tears'' zwei nicht unbedingt lange, jedoch äusserst klaustrophobische SloMo-Orgien. Hier überschreiten Lake of Tears zumindest musikalisch die Grenzen zum Death/Doom, was der ansonsten recht homogenen Platte eine weitere Facette verleiht, ohne aus dem noch recht starren Rahmen zu fallen. Vor allem die Keys und diverse Gitarrensoli finde ich bei diesen Monstern überaus gelungen.

Insgesamt suchen Lake of Tears auf ''Greater Art'' noch ihren Stil, was der Scheibe jedoch wiederum einen ganz eigenen, ungeschliffenen Charme verleiht. Gelegentliche Schwächen im Songwriting werden zu diesem Zeitpunkt mit einer Menge Herzblut wettgemacht, die Stimme wirkt nach wiederholtem Hören durchaus passend und für ein Debut gibt es - ausser der Spieldauer - eigentlich nicht viel zu beanstanden.
Das einzige Problem dürfte sein, dass die meisten diese Platte erst nach LOT's jüngeren Werken hören werden – und da wird es wohl den ein oder anderen enttäuschten Gesichtsausdruck geben.
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