Kill The Romance - For Rome And The Throne

Kill The Romance - For Rome And The Throne
Modern Death Power Metal
erschienen am 17.06.2011 bei Inverse Records
dauert 44:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fall of the Empire
2. For Rome and the Throne
3. Avalanche
4. Blood Bell
5. Devilution
6. Newborn Faith
7. Late Night Void
8. Traitor
9. Rollercoaster Ride
10. In Our Holy Grail

Die Bloodchamber meint:

Wer hinter dem Bandnamen KILL THE ROMANCE einen handelsüblichen Metalcore-Klon erwartet, hat sich auf den falschen Dampfer begeben. Wie Kollege Schönbeck bereits beim Vorgänger angedeutet hat, wird diese Band der Bezeichnung „Melodic Death Metal“ auch wirklich gerecht. Lauscht man in den aktuellen Longplayer der Finnen, sollte man sogar noch ein gutes Stück weitergehen. Die inzwischen bei Inverse Records gelandete Truppe verwurstet neben dem göteborgischen Todesblei nämlich noch jede Menge thrashige Würze, einen leicht gotischen Keyboardeinschlag und flächendeckende Power Metal Dynamik. Das Ganze wurde im druckvoll modernen Soundgewand unseres Zeitalters abgemischt und klingt im Endeffekt so, als würden BRAINSTORM, VIRGIN STEELE, DISTURBED und SOILWORK eine fröhliche Party feiern.

Dass einem bei diesem variablen Soundcocktail das eine oder andere Mal Sehen und vor allem Hören vergeht, sollte frühzeitig klar sein. „For Rome and the Throne“ enthält jede Menge frischer Songs, die von vorne bis hinten Spaß machen und innerhalb einer gewohnten Länge unfassbar viele Einflüsse verbraten. Die Stärke liegt dabei vor allem im Gesang von Ville Hovi, der von Growls bis kraftvollem Klargesang alles abdeckt und damit die ohnehin schon poppig-eingängigen Melodien weiterhin veredelt. Da wäre zum Beispiel „Late Night Void“, das im Abgang fast schon an ICED EARTH erinnert. Auch der Titeltrack bleibt trotz seiner Variabilität über die komplette Spielzeit von sechs Minuten nachvollziehbar und spannend. „Avalanche“ erinnert dagegen eher an die angesprochenen DISTURBED. Daneben entfalten Songs wie „Newborn Faith“ feinste Melo Death Kost der schwedischen Schule. Nun könnte man der Band sicher vorwerfen, dass sie bei all den Einflüssen natürlich nie an ihre Vorbilder heranreichen kann. Wenn man modern-melodischen Death/Thrash hören will, greift man immer noch lieber zu IN FLAMES oder eben SOILWORK. Auf „For Rome and the Throne“ hat man eben alles auf einmal, nur (noch) nicht mit dieser Qualität, wie sie die genannten Bands aufs Parkett zaubern.

Das kann aber ja noch werden. „For Rome and the Throne“ ist ein mutiges Album, das aufgrund seiner modernen Frische, der instrumentalen Finesse und vor allem des variantenreichen Gesangs ordentlich punkten kann. Für einen ewigen Partyklassiker reicht das zwar noch nicht, den einen oder anderen Titel kann man sich aber sicher auch in Zukunft noch auf den Zahn legen. KILL THE ROMANCE sollte man sich nicht zuletzt wegen der interessanten musikalischen Mischung merken!
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