Opeth - Heritage

Opeth - Heritage
Progressive Rock
erschienen am 16.09.2011 bei Roadrunner Records
dauert 57:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Heritage
2. The Devil's Orchard
3. I Feel The Dark
4. Slither
5. Nepenthe
6. Häxprocess
7. Famine
8. The Lines In My Hand
9. Folklore
10. Marrow Of The Earth

Die Bloodchamber meint:

Da einem die Herren von OPETH es nie wirklich leicht machen, ist es immer wieder eine Herausforderung ein Album dieser Band zu bearbeiten, weiß man doch nie, was auf einen denn nun zukommt. Das verhält sich im Jahre 10 n.BP dann allerdings doch etwas anders, denn bevor diese CD überhaupt das Laserlicht der Player erblickt hat, musste man viel hören, dass sich hier jetzt vieles, wenn nicht sogar alles, in eine Richtung bewegt, die dem Fan der Anfangsstunde mordsmäßige Entenpickel bescheren dürfte. Was aber passiert mit dem Hörer, wenn die CD sich nun tatsächlich hörbar macht?

Nun, die riesige Überraschung bleibt bei mir aus, denn das, was man hier zu hören bekommt, klingt irgendwie nach... naja, nach OPETH eben. Wer schon immer auf die ruhigen Momente innerhalb der Musik der Schweden stand, dem wird das hier nicht sonderlich zu wider sein. Viel beschworen wurde das Reanimieren der 70er Jahre. Das mag man vielleicht so sehen, da im Liverpooler Studio bereits die eine oder andere Band in dieser Zeit ihre Aufnahmen eingetütet hat und auch viele Instrumente dieser Epoche Einzug in ''Heritage'' gefunden haben, aber so wirklich trifft das den berühmten Nagel nicht auf den Kopf. Ich will es mal so ausdrücken. ''Heritage'' ist ein typisches Zwitterwesen, das sich noch nicht selber gefunden hat. Für OPETH klingt es einfach zu wenig nach OPETH. Für ein Album, das nach klassischen 70er Prog/Rock klingen soll, einfach zu sehr nach OPETH. Ich kann es drehen und wenden wie ich es will, immer wieder lande ich an diesem Punkt. Leider schafft dieses Teil des Œuvres, trotz aller gegebenen Qualitäten, nie mich so richtig zu packen, was auch daran liegt, dass ich keinen Song ausmachen kann, der sich bei mir einschmeicheln möchte. Alles ganz ordentlich, aber nicht mehr. Da kann auch das sehr gefühlvolle Singen des Herrn Åkerfeld nicht helfen, das sich perfekt in die tolle Gesamtatmosphäre einfügt und man die Leidenschaft in jeder Silbe spürt.

Unterm Strich bleibt irgendwie nur eine Enttäuschung auf hohem Niveau übrig. Für mich persönlich ist ''Heritage'' das schwächste Werk der Stockholmer. Wie schon gesagt; es ist einfach nicht so sehr vintage, wie es wahrscheinlich gesollt hätte. Und genau das ist der wunde Punkt, der zu keinem Augenblick abheilt und ziemlich sicher dieses auch in Zukunft nicht tun wird.
Fazit: Der richtige Weg wurde eingeschlagen, aber an der Kreuzung falsch abgebogen.
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