Respawn - Nature's Foul Child (EP)

Respawn - Nature's Foul Child (EP)
Power Thrash Metal
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 24:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Snapping Rope
2. Witness My ... (The Dead)
3. Edge Of Hostility
4. Disperse The Shadows
5. Solid Deserts

Die Bloodchamber meint:

Berlin ist – ähnlich wie das Ruhrgebiet – eine erstklassige Brutstätte für talentierte Metalbands, das steht außer Frage. Neustes Beispiel : RESPAWN. Das Quintett aus der Hauptstadt veröffentlichte 2002 bereits ein selbstbetiteltes Demo und hat nun seine erste EP „Nature’s Foul Child“ fertig gestellt, die (hoffentlich) in Szenekreisen mächtig Staub aufwirbeln wird.
Der Fünf-Tracker enthält nämlich grandios gespielten (Thrash) Metal, der irgendwo im Spannungsfeld zwischen Jag Panzer und Nevermore einzuordnen ist und (zumindest bei mir) für ne aufgeklappte Kauleiste sorgt : so eine fett produzierte, schön aufgemachte und grandios eingespielte Eigenproduktion bekommt man schließlich nicht alle Tage zu hören.
RESPAWN entfesseln eine treibende Dynamik und Energie, die einfach mitreißt. Die Gitarristen Eddie Mond und Matthias Busch schrubben entweder ungemein heftige Riffs herunter und/oder frickeln brillante Leads und Soli aufs Band, Drummer Shuman Chakrabarti spielt extrem präzise und variationsreich, und Sänger Roland Peters verfügt über eine der besten Stimmen, die ich in der letzten Zeit von einer Undergroundband zu hören bekam. Seine Vocals sind glasklar und druckvoll, können aber auch mal richtig brüllig sein. Eine Mischung aus Harry Conklin (Jag Panzer) und Chris Boltendahl (Grave Digger), vermengt mit einer angestochen Thrash Wildsau, würde ich mal sagen. Alleine diese Vorstellung ist das Eintrittsgeld schon wert, wobei ich jetzt aber nicht die Instrumentalisten in den Hintergrund schreiben will, da auch diese erstklassige Arbeit abliefern.
Toll auch, dass die Songs ebenfalls richtig gut reinknallen. Klar, so richtige Hits schreiben RESPAWN (noch) nicht, dafür bewegen sie sich aber auch abseits von allzu ausgelatschten Songwriting Pfaden und lassen vermehrt kleine progressive Elemente in ihre Musik einfließen, was einem auch nach mehrmaligen Hören immer noch den einen oder anderen Überraschungseffekt beschert. Mein persönlicher Liebling ist zwar das schnelle Doublebass Stück „Witness My … (The Dead)“, aber eigentlich kann man keinen Song groß hervorheben, da sich alle auf einem durchgehend hohen Niveau befinden.
„Nature’s Foul Child“ ist auf jeden Fall ein Hammer Debüt und sollte unbedingt bei euch Gehör finden. Aber vermutlich werden wir die Band eh in Kürze auf einem Label wiedersehen, alles anders wäre nämlich eine echte Schande !
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