Sleeping Empire - Mutiny

Sleeping Empire - Mutiny
Alternative / Rock
erschienen am 12.03.2012 bei Sounday
dauert 30:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fill Me
2. Take Him Away
3. Ignorant Girl
4. Pitiful World
5. Mysery
6. Sleep
7. Susanna
8. Choice And Consequence

Die Bloodchamber meint:

Auf das Debütalbum „Mutiny“ der Alternative Rocker SLEEPING EMPIRE war ich einigermaßen gespannt. Innerhalb der Band treffen verschiedenste Kulturen aufeinander, in den Lebensläufen der Musiker ist von so unterschiedlichen Herkünften wie Venezuela, Frankreich, Polen oder auch Libanon die Rede – gegründet wurde die Band natürlich in Rom. Wenn eine solche Multikulti-Truppe unter dem Einfluss diverser New Metal-Größen wie SYSTEM OF A DOWN und KORN sowie der Prog-Legende PINK FLOYD mit einem Sound aufwartet, der laut eigener Aussage zwischen Mittelmeer und Mesopotamien zu verorten ist, muss das Ergebnis doch interessant klingen, oder?

Leider ist „Mutiny“ am Ende des Tages nicht so spannend wie erhofft. Das liegt zum einen daran, dass SLEEPING EMPIRE nicht annähernd mit dem Biss der genannten New Metal-Vorbilder zu Werke gehen. Natürlich geben sich nur wenige Bands derart extrovertiert wie SYSTEM OF A DOWN, nichtsdestotrotz wird man als Hörer das Gefühl nicht los, dass SLEEPING EMPIRE ihren Alternative Rock zu großen Teilen mit angezogener Handbremse darbieten. So könnte erstens Sänger Marco Yammine seinen Part mit mehr Inbrunst und Temperament erledigen, obwohl seine Stimme ansonsten durchaus zu überzeugen weiß. Zweitens müsste die Gitarre definitiv mit mehr Wumms daherkommen, die Riffgewalt ihrer Vorbilder klingt auf „Mutiny“ jedenfalls zu keiner Zeit durch.

Zum anderen klingt das Gros der acht Songs für unsere westlichen Ohren nicht so befremdlich, wie man es angesichts des kulturellen Hintergrunds der beteiligten Musiker erwarten könnte. Klar, manche Gesangslinie oder Gitarrenmelodie ist im Orient zu verorten, ansonsten kommt man als Hörer auch hier nicht umhin festzustellen, dass SLEEPING EMPIRE ihre Möglichkeiten nicht voll ausnutzen.

Sieht man von diesen Mängeln ab, hat man mit „Mutiny“ ein vernünftiges, aber nicht hochklassiges Rockalbum vorliegen, das in erster Linie von seiner ruhigen, melancholischen Grundstimmung lebt. Neben dem entbehrlichen Schnulzen-Doppelpack „Sleep“ und „Susanna“ liefern SLEEPING EMPIRE mit dem elektronisch-experimentellen „Pitiful World“ und dem endlich mal mit massivem Ethno-Einschlag versehenen „Choice And Consequence“ noch zwei Ausreißer nach oben. Die restlichen Songs sind ganz gefällig, aber auch nicht mehr. Nach gerade einmal einer halben Stunde entlassen SLEEPING EMPIRE ihre Hörer aus ihrem bandeigenen Reich, das seinem Namen bisweilen leider ein wenig zu gerecht wird.

Sollten SLEEPING EMPIRE auf ihrem Zweitling mehr auf den Putz hauen und ihr Potential ausschöpfen, das zweifellos in diesem Schmelztiegel schlummert, ist ihnen eine höhere Wertung meinerseits gewiss. Über fünf Punkte komme ich für „Mutiny“ aber nicht hinaus.
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