Children Of Bodom - Something Wild

Children Of Bodom - Something Wild
Melodic Death Metal
erschienen in 1998 bei Nuclear Blast
dauert 35:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Deadnight Warrior
2. In The Shadows
3. Red Light On My Eyes Part 1
4. Red Light On My Eyes Part 2
5. Lake Bodom
6. The Nail
7. Touch Like Angel Of Death

Die Bloodchamber meint:

Spitzenmässiges Debüt der fünf Finnen, dessen Stilrichtung nicht so leicht zu beschreiben ist. Denn sie verwursten so ziemlich alle gängigen Musikrichtungen zu ihrer einzigartigen Mischung. Grob gesehen würde ich es als sehr rifflastigen Death Metal bezeichnen, aber auch Klassik- und Thrashelemente kann man durchaus entdecken. Auf jeden Fall sind die Songs unwahrscheinlich aggressiv und melodisch zugleich. Manch einem wird allerdings das Gefiedel etwas zu viel werden...

Die Bloodchamber meint außerdem:

Mein lieber Herr Gesangsverein! My dear mister singing club, sagt der Engländer. Ich halte das Debüt der finnischen CHILDREN OF BODOM in der Hand und hab es mir in den letzten Tagen wieder mehrfach zu Gemüte geführt.
Ein starkes Stück, was die Horrorkinder da abgeliefert haben. Ich kann die Musik schwer beschreiben. Es hat viel mit Death Metal zu tun, ist dabei aber unheimlich melodisch durch die rasanten Gitarrenläufe und das Keyboard, das mal die Kirchenorgel, mal den klassischen Flügel und dann wieder spacige Star Wars Sounds zum Besten gibt.

Was man festhalten kann, ist das die Jungs vor mehr als zehn Jahren technisch schon ähnlich versiert waren wie zu heutigen „Blooddrunk“-Zeiten. Die Songstrukturen sind ziemlich abwegig bis komplex, haben jedoch teilweise durch eingängige Refrains oder Riffs Wiedererkennungswert. Auch einige Samples finden auf dem Album Platz, die größtenteils ziemlich Angst einflößend daher kommen.

Angst bringt mich von Höcksken auf Stöcksken, denn der Terror, den die damals gerade erwachsenen Kinder Bodoms hier entwickelt haben, ist immens. Der Tod schaut nicht nur auf dem Cover dem Hörer direkt in die Augen, sondern findet in nahezu jedem Song seinen großen Auftritt. Allen voran nenne ich hier den Opener „Deadnight Warrior“, der locker in jedem Horrorfilm als Intro benutzt werden könnte.
In krassem Gegensatz dazu stehen die äußerst harmonisch und sehr genial anmutenden Gitarrenparts, wenn man bedenkt, dass es die beiden Gitarristen damals zusammen nicht mal auf knackige 40 Jahre gebracht haben. Tastentod Janne Wirman ist dagegen hier mehr im Hintergrund zu hören und nicht, wie bei den folgenden Alben, stetiger Duettpartner von Alexi Laiho an der Axt. Trotzdem ist das Keyboard hörbar und trägt einen guten Teil zur Musik bei.

Das Album ist also für ein Debüt wirklich gut gelungen. Das Album strotzt vor Kraft, auch wenn mir Alexis Gesang hier ein wenig unterentwickelt vorkommt, was daran liegen mag, dass der Jungspund damals noch nicht viel Erfahrung im Shouten hatte. Die Produktion verdient das Prädikat „in Ordnung“, denn es geht sowohl besser, als auch schlechter.
Im Gesamteindruck ist „Something Wild“ aber sehr überzeugend.
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