Vanderbuyst - The Flying Dutchmen

Vanderbuyst - The Flying Dutchmen
Hard Rock
erschienen am 07.12.2012 bei Ván Records
dauert 39:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Frivolous Franny
2. Waiting In The Wings
3. Give Me One More Shot
4. The Butcher's Knife
5. Tears Won't Rinse
6. Never Be Clever
7. In Dutch
8. Johnny Got Lucky
9. Lecherous
10. Flying Dutchman
11. Welcome To The Night

Die Bloodchamber meint:

Der Trubel um VANDERBUYST gerade hier im Westen der Republik, wo die Niederländer in beeindruckender Regelmäßigkeit die Bühnen unsicher machen, ist bisher erstaunlich deutlich an mir vorbeigezogen – wohl auch weil ich bereits mehrmals Openerauftritte des Trios aus zeitlichen Gründen versäumt habe. Die Betonung in diesem Eröffnungssatz liegt eindeutig auf bisher, denn mit „Flying Dutchmen“ haben die drei Herren mein Herz erobert.

Während viele Retro/Vintage Rock Kapellen mit Hokuspokus-Okkultheit oder einem gewissen Ekstasefaktor, der im Original vermutlich einige unserer Eltern mit uns beschert hat, spekulieren, besticht „Flying Dutchmen“ mit einer fast schon schludrig wirkenden Lässigkeit, die nicht beinhaltet, dass ohne Zug und Abstimmung irgendwie in der Gegend rumgespielt wird. Man kann sich bildhaft vorstellen, wie drei zottelige Typen in abgeranzten Klamotten mit Kippe im Mundwinkel auf der Bühne stehen und sich in ihrem eigenen Kosmos so wohlfühlen, dass sie das Drumherum höchstens peripher bemerken. Man nimmt das der Band keineswegs übel, weil es der Atmosphäre nur zuträglich ist und die Musik angenehm lebendig macht. Zu dieser Lebendigkeit gehört, wie im echten Leben, dass es nicht nur mit Schwung nach vorne geht, sondern ebenso entspannt zurückgelehnt oder humorvoll über sich selbst gescherzt wird („Never Be Clever“).

Trotz des etwas anderen Gitarrenklangs verbreiten die sehr unterhaltsamen Solos und die unterschiedlichen Charaktere der Lieder inklusive einiger augenzwinkernd kalkuliert wirkenden Hits wie dem Titeltrack ein wohliges THIN LIZZY Gefühl. Das bedeutet aus meiner Sicht aber auch – Blasphemie! -, dass Spannung und Unterhaltsamkeit nicht pausenlos gegeben sind und ein paar eher mittelprächtige Lieder mit durchgeschleppt werden (müssen). Gerade wenn Sänger (und Bassist) Jochen stur in seiner Normallage verharrt, fehlt ein wenig der Zauber, der neben den erwähnten Liedern auch „Waiting In The Wings“ und „Welcome To The Night“ auszeichnet. Daran, dass VANDERBUYST nicht nur ein äußerst sympathisches, sondern auch ein ganz schön gutes Album gelungen ist, ändert das aber nichts.
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