Lordi - To Beast Or Not To Beast

Lordi - To Beast Or Not To Beast
Hard Rock
erschienen am 01.03.2013 bei AFM Records
dauert 43:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. We're Not Bad For The Kids (We're Worse)
2. I Luv Ugly
3. The Riff
4. Something Wicked This Way Comes
5. I'm The Best
6. Horrifiction
7. Happy New Fear
8. Schizo Doll
9. Candy For The Cannibal
10. Sincerely With Love
11. SCG6 Otus Butcher Clinic

Die Bloodchamber meint:

Für einen flüchtigen Moment, vor beinahe sieben Jahren, waren LORDI mal die größte Metalband Europas. Jeder Hegel kannte damals den Namen der Finnen und wunderte sich bei der BILD Lektüre darüber, dass diese komischen Hottentotten den European Song Contest für sich entscheiden konnten. LORDI waren hip, LORDI waren cool, LORDI waren leider geil. Aber wie es bei den 15 Minutes of Fame nun mal so ist, sind sie in der Regel ziemlich schnell wieder vorbei (15 Minuten halt). Heute, 2013, ist von dem 2006er Hype nicht mehr viel übrig geblieben. LORDI sind nur noch eine Band unter vielen und zehren mehr schlecht als recht von ihrem einstigen Ruhm. Zwar nicht auf dem subzero Level eines Gunter Gabriel oder Klaus Baumgart, aber der Lack ist dennoch merklich ab.

Nun ist das Metal Publikum in der Regel treuer als der sprunghafte „Meine Lieblingsmusik? Charts!“ Hörer, aber nichtsdestotrotz muss man schon gute Platten und engagierte Liveshows bieten, um das langhaarige Publikum bei der Stange zu halten. Bis inklusive „The Arockalypse“ funktionierte die Truppe auf Band auch noch ganz gut, aber „Deadache“ und wohl auch „Babez For Breakfast“ fielen analog zur Popularität der Nordlichter qualitativ in ein tiefes Loch. Klar, originell waren LORDI auch zu ihren Glanzzeiten nullkommanull, aber die durch Alice Cooper & Co. vorgelebten Schablonen wurden zumindest zu großen Teilen mit schmissigen Songs gefüllt.

Logisch, dass die Band mit „To Beast Or Not To Beast“ versucht, zu diesen Wurzeln zurückzukehren. Bierselige, mitgrölkompatible Partysongs mit augenzwinkernden Gruseltexten waren somit auch diesmal der Masterplan, der allerdings wieder nicht wirklich funktioniert. Das Gespür für echte Treffer wie „Devil Is A Loser“, „Blood Red Sandman“ usw. ist der Truppe einfach irgendwann in den letzten Jahren abhanden gekommen, so dass man sich weiterhin mit zwar eingängigen, aber auch SEHR stumpfen und einfallslosen Songs rumschlagen muss. Stücke wie „[hier beliebigen Albumtrack einsetzen]“ sind in jeder Beziehung nur noch ein lauer Aufguss vergangener Tage. Dazu kommt der billig und künstlich klingende Sound (danke für nichts, Michael Wagener), welcher der Platte endgültig den Rest gibt.

To Beast Or Not To Beast? Not To Beast.
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