Starkill - Fires Of Life

Starkill - Fires Of Life
Melodic Symphonic Black Death Metal
erschienen am 10.05.2013 bei Century Media
dauert 54:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Whispers Of Heresy
2. Fires Of Life
3. Sword, Spear, Blood, Fire
4. Below The Darkest Depths
5. Immortal Hunt
6. New Infernal Rebirth
7. Strength In The Shadow
8. This Is Our Battle; This Is Our Day
9. Withdrawn From All Humanity
10. Wash Away The Blood With Rain

Die Bloodchamber meint:

Wie viel Kalkulation steckt wohl hinter einer Band, die trotz minimalen Besetzungswechseln bisher im Zweijahrestakt den Namen gewechselt hat? Schwer zu beantworten, wenn man weder BALLISTIKA noch MASSAKREN je gehört hat, denn das sind die beiden früheren Inkarnationen von STARKILL. Nun also das Debüt unter aktuellem Namen bei Century Media und wenn man „Fires Of Life“ so hört, hat man tatsächlich den seltenen Eindruck, die vier von den jungen Amerikanern bzw. dem Promozettelschreiber genannten Haupteinflüsse in dem Album wiederzufinden. Da es sich dabei um CHILDREN OF BODOM, DIMMU BORGIR, AMON AMARTH und DRAGONFORCE handelt, könnte der ein oder andere schon eine grobe Vorstellung vom Sound der Amerikaner haben, dabei lässt sich dieser in einem Wort gut zusammenfassen: Vollgepackt.

Nie passiert wenig oder gar nichts, immer prasseln Heerscharen von Gitarrennoten, Keyboardwänden, künstlichen Fanfaren („Immortal Hunt“) oder donnernden Schlagzeugschlägen aus den Boxen – wahlweise nacheinander oder zusammen. Da bricht sich selbst ein Liedintro mit überwältigender Fülle Bahn („Sword, Spear, Blood, Fire“), bevor nach den ersten Textzeilen erstaunlich weltraumig-fluffiges Tastengedudel seinen Auftritt hat, das nach den nächsten Zeilen durch ebenfalls eher niedliches Gitarrengedudel ersetzt wird. Ein wenig kurios daran ist, dass eben diese Knuffigkeit von dem gleichen Mann kommt, der ihr neben dem Drumgeratter den größten Gegenpol entsetzt, denn der Keyboarder, Orchesterprogrammierer und Gitarrist Parker Jameson ist gleichzeitig die kehlig-raue Stimme von STARKILL.

Auf etwas absurde Weise ist das ebenso unterhaltsam wie kaum ernstzunehmen und weder die anfangs noch als „Black Metal Core“ verschrienen ABIGAIL WILLIAMS noch alle oben genannten Bands haben jemals mit so vielen Extremitäten gleichzeitig in den Honigtopf gegriffen, um sich das Schleckermaul in kurzer Zeit dermaßen randvoll zu stopfen. Mit einer weniger klaren Produktion wäre das wohl in einem desaströsen Matsch geendet, doch so wie es ist, lässt sich nicht verhehlen, dass „Fires Of Life“ Spaß macht. Eher als die oben angesprochene Kalkulation möchte man den vier Burschen am Ende des Albums eine gewisse Blauäugigkeit unterstellen, denn dieser absolute Musikoverkill, bei dem ein griffiger, AMON AMARTHesker Refrain in „This Is Our Battle; This Is Our Day“ von einer Paarung finnischer Dudelmelodien mit brachialer Wucht in „Withdrawn From Humanity“ abgelöst wird, kann eigentlich nur in einem Zustand des absoluten Von-sich-selbst-begeistert-Seins geschrieben worden sein.

Ein im Humbug-Abnehmbusiness so gerne gebrauchtes Wort ist das Zauberwort für die Zukunft von STARKILL: Entschlackung. Nur so werden die (durchaus guten) Liedideen wirklich strahlen können und nicht wieder von diesem „Kind über Nacht im Süßigkeitenladen eingesperrt“-Feuerwerk derart untergebuttert. Inklusive eines guten halben Spaßpunktes für die Verrücktheit, ein Debüt so zu überladen, reicht es aber auch jetzt noch knapp für ein Gut.
-