Heartist - Nothing You Didn't Deserve (EP)

Heartist - Nothing You Didn't Deserve (EP)
Metalcore
erschienen am 19.04.2013 bei Roadrunner Records
dauert 25:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Disconnected
2. Nothing You Didn't Deserve
3. Where Did I Go Wrong?
4. Rhinestone
5. The Answer
6. Heart Of Gold

Die Bloodchamber meint:

Liebe Kuttenträger, KiT-Besucher und Verfechter des wahren Stahls, bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts für Sie zu hören, denn gegen diese seit zwei Jahren zusammen musizierenden, adretten Burschen aus Orange County (of all places…) klingt selbst eine vermeintlich am Puls der Zeit agierende Band wie BULLET FOR MY VALENTINE schon recht angeranzt und überholt – unabhängig vom kreativen Loch der letzten Jahre, aus dem die Waliser sich meiner Meinung nach noch längst nicht befreit haben. Im Klartext bedeutet das, dass HEARTIST neben emotionalem Klar- und Schreigesang sowie mehr oder weniger hartem Riffing wie selbstverständlich auch (Hintergrund-)Gegrummel, wuchtige Breakdowns und eine nicht zu unterschätzende Menge an Elektronika in die Waagschale werfen. Letztere sorgen dafür, dass „Nothing You Didn’t Deserve“ mehrfach nicht allein in den Pit ruft, sondern fast gleichberechtigt auch einen Blick auf den Dancefloor wirft.

Speziell für die Ü25-Fraktion dürfte sich das ziemlich grauenhaft lesen, anders als bei zum Beispiel den berühmt-berüchtigten ESKIMO CALLBOY wirkt das Zusammenspiel der verschiedenen Elemente bei HEARTIST aber wesentlich flüssiger und natürlicher (und mir ist bewusst, wie seltsam die Wortwahl in diesem Zusammenhang erscheinen mag). In diesem Klangfeld schaden Pop-Appeal und ein gewisses Maß an Glätte nicht, sondern festigen den Eindruck von sehr durchdachter und auf den Punkt gebrachter Musik, der man Airplay in etwas mutigeren Collegeradios auf jeden Fall zutraut, insbesondere für die zwei hartnäckig im Ohr verweilenden Semi-Hits „Where Did I Go Wrong?“ (der Refrain!) und „The Answer“.

Muss man alles nicht gutheißen, es wäre jedoch glatt gelogen, HEARTIST eine gesunde Portion spritzige Unterhaltsamkeit abzusprechen, die nur beim von Popharmonie erstickten Closer „Heart Of Gold“ zu kurz kommt. Nicht nur die, die sich FUNERAL FOR A FRIEND in einer aufgemöbelten Version vorstellen können, sollten auf jeden Fall mal einen Blick auf diese jungen Amerikaner riskieren.
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