System Of A Down - Mezmerize

System Of A Down - Mezmerize
Modern Metal
erschienen in 2005 bei Sony Music
dauert 36:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Soldier Side - Intro
2. B.Y.O.B.
3. Revenga
4. Cigaro
5. Radio/Video
6. This Cocaine Makes Me Feel Like I'm On This Song
7. Violent Pornography
8. Question!
9. Sad Statue
10. Old School Hollywood
11. Lost In Hollywood

Die Bloodchamber meint:

Lange haben sie uns warten lassen, nun ist es endlich da, das neue Album von SYSTEM OF A DOWN. Geschlagene vier Jahre nach dem Überflieger „Toxicity“ (die B-Kopplung „Steal This Album !“ nicht mitgerechnet) liegt nun endlich mit „Mezmerize“ der erste Teil des diesjährigen Doppelschlags vor, der in ein paar Monaten mit „Hypnotize“ fortgesetzt werden soll. Eins kann ich hier aber direkt schon mal vorweg nehmen : das Warten hat sich gelohnt, denn SYSTEM OF A DOWN sind nach wie vor eine der ganz wenigen Bands, die im sterbenden New Metal Genre noch Akzente setzen können.

Nach dem kurzen Intro geht’s mit der ersten, bereits bekannten Single „B.Y.O.B.“ los; ein Song, der alle Trademarks der Truppe beinhaltet und zudem eine politisch eindeutige Aussage macht, wie man es gewohnt ist. Mit „Revenga“ folgt ein feines Stück mit schnellen Strophen und einem zuckersüßen Pop-Refrain, bevor das brachiale „Cigaro“ derbe in die Fresse haut. Aber auch hier gilt : Melodien, Dynamik und Eingängigkeit werden zu keiner Zeit vernachlässigt.
Mein persönliches Highlight ist das folgende „Radio/Video“, das erst relativ konventionell daherkommt, aber später in einem völlig genialen Folklore-Mitklatsch-Part endet. Grandioses Songwriting ! „This Cocaine …“ ist dann der einzige Füller auf dem mal wieder erstklassig von Rick Rubin produziertem Album, obwohl das Piano Geklimper im Hintergrund durchaus was her macht. „Violent Pornography“ fährt wieder einen großartigen Refrain auf, bei „Question!“ gibt es eine angenehme Verschnaufpause für die Ohren, und „Sad Statue“ überzeugt ebenfalls vollends und fällt außerdem noch durch die sinnigen Lyrics positiv auf.
Einen echten Brüller haben SYSTEM OF A DOWN dann mit „Old School Hollywood“ parat, denn der Song ist – entsprechend dem Thema – auf 80er getrimmt und wurde mit klebrigen Synthies und fiesen Verzerrern angereichert. Cool ! Zum Abschluß gibt’s noch mit „Lost In Hollywood“ eine gut gemachte Ballade, die „Mezmerize“ würdig ausklingen läßt.

An dieser CD läßt sich nicht viel kritisieren, sieht man mal von der etwas arg kurzen Spielzeit und der Tatsache, daß Bandkopf Daron Malakian für meinen Geschmack mittlerweile zu viele Vocal Parts übernimmt, ab. Im Ganzen fehlen „Mezmerize“ die herausragenden Einzelsongs wie z.B. „Chop Suey!“ oder „Toxicity“, aber dafür ist das Album homogener und geschlossener als der mächtige Vorgänger. Neun Punkte sind hier absolut angebracht. Man darf sich auf „Hypnotize“ freuen.
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