Tief im Süden des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten sucht eine Band ihr Glück. In heruntergekommenen Kaschemmen spielt sie sich jeden Abend den Arsch ab. Heute ist ein ganz dürftiges Etablissement an der Reihe: Gescheiterte Existenzen hängen auf den Barhockern, zerbrochene Billardqueues erzählen von wilden Schlägereien, die Luft ist whiskey- und rauchgeschwängert, die Klimaanlage ist im Eimer. Nur ein dröhnender Ventilator sorgt für einen kleinen, kühlen Windzug in der schweißtreibenden Hitze.

Als Joe mit seinen Jungs die schuhkartongroße Bühne betritt, hat er ein klares Ziel: diesen Laden will er heute Nacht in eine Hardrock-Hölle verwandeln. Das erste Riff erklingt und die wenigen Anwesenden spitzen die Ohren. Als Joe mit rauer, bluesiger Stimme den Refrain anstimmt, fangen die Füße an zu wippen, die Köpfe an zu nicken. Mehr Leute werden vom erdigen Rock-Sound in den Club gelockt. Am Ende platzt der Laden aus allen Nähten, alles rockt und schüttelt Matte, Bein und Oberweite. Ab und an gönnt die Band sich und ihrem Publikum eine Verschnaufpause, indem sie leidenschaftliche Balladen und Akustikstücke spielen, in denen Joes tief beseelte Stimme noch besser zur Geltung kommt.

Der Clubbesitzer ist mehr als zufrieden; so gut besucht war sein Laden noch nie. Schon lange nicht mehr haben seine Ohren so frischen, energiegeladenen Hardrock vernommen. Joes Vision hat sich wieder erfüllt, wie an den vielen Abenden zuvor. Heute hat die Band sogar besonderes Glück: ein Mitarbeiter von Century Media Records hat sich heute in diesem Club sein Bier schmecken lassen. Und es hat ihm sehr gut geschmeckt…

Die Band heißt übrigens BRAND NEW SIN und ihre Platte rockt unglaublich. Sie klingt so, wie ein frisches, kaltes Bier schmeckt. Fans von Südstaatenrock á la Corrosion Of Conformity oder Down, aber auch Anhänger von AC/DC und Motörhead, sprich alle, die etwas für Hardrock mit Arsch in der Hose und viel Seele übrig haben, werden von „Recipe For Disaster“ begeistert sein.