Messenger - Starwolf - Pt. 1: The Messengers

Messenger - Starwolf - Pt. 1: The Messengers
Power True Metal
erschienen am 06.09.2013 bei Massacre Records
dauert 66:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Raiders Of Galaxy
2. The Spectre
3. Salvation
4. Pirates Of Space
5. Port Royal (RUNNING WILD Cover, Bonustrack)
6. Chosen One
7. Earth, Water And Power
8. Reign Of The Righteous
9. Thousand Suns Of Eternity
10. Starwolf
11. Blackbone Song (ZED YAGO Cover, Bonustrack)
12. The Path Of Science
13. Born To Face The Wind

Die Bloodchamber meint:

Wenn der Opener schon „Raiders Of Galaxy“ heißt und in der Limited Edition auf „Pirates Of Space“ das RUNNING WILD Cover „Port Royal“ folgt, könnte man daraus schließen, dass MESSENGER es sich irgendwo zwischen Kai Hansen, der allerdings garantiert ein „the“ in den ersten Liednamen eingebaut hätte, und Rock’n’Rolf gemütlich machen möchten. Ganz falsch würde man damit nicht liegen, zumal die Saarländer einige Elemente wie das GAMMA RAY-typische verschwörerische Flüstersingen integrieren, sie lösen es in Folge allerdings auf andere, eigene Weise auf („Chosen One“). Das ist einer der Punkte, die dafür sorgen, dass „Starwolf – Pt. 1: The Messengers“ ausreichend Charakter hat, um sich gegen zwei der altehrwürdigen Überväter des deutschen Power Metal zu behaupten.

MESSENGER setzen dabei weniger auf die True Metal Karte, als man (inklusive mir) ihnen im Allgemeinen unterstellt, sondern überzeugen mit durchweg grundsolidem klassischen (Euro) Power Metal Songwriting, aufgepeppt von einem Ausreißer nach oben wie „Salvation“, der für hymnische Verzückungsmomente sorgt: „What is worth –fighting for?“ Ich würde sagen, kraftvoller Power Metal ohne exzessives Solieren und dudelige Keyboards, aber mit einprägsamen, problemlos mitzusingenden Kernaussagen und ein paar schmissigen Riffs. Das ist selbstverständlich weder neu noch innovativ, doch welche Band und welcher Fan hat schon diesen Anspruch bzw. setzt ihn ernsthaft um – und in wie vielen anderen (Sub-)Genres sieht das anders aus? Das mag man bedauernswert finden, aber zum einen sind den musikalischen Möglichkeiten nun mal Grenzen gesetzt und zum anderen ist ein gesundes Bewusstsein für Unterhaltung in meinen Augen allemal lebensnäher und ehrlicher als einige andere, mit bitterem Ernst verkaufte „höhere“ Pfade der letzten Jahre.

Aber ich schweife ab und es wird Zeit zum Album zurückzukehren, wobei die Abschweifungen etwas davon begünstigt werden, dass MESSENGER das Spannungslevel nicht pausenlos hochhalten können, weil gerade in der zweiten Albumhälfte ein paar gelungene Ansätze nicht mit letzter Konsequenz durchgezogen werden. Die Stimmexplosion in „Earth, Water und Power“ bleibt eine kurze Andeutung, „Reign Of The Righteous“ lässt ein wenig Biss im Refrain vermissen und es ist irritierend, dass das Anfangstempo von „Starwolf“ nicht aufgegriffen und ausgebaut wird. Letzteres führt zum zentralen Kritikpunkt an dem Album, der auch eine Nebenrolle bei den kleineren Mängeln spielt: Weil die Geschwindigkeitsunterschiede immer in überschaubaren Bahnen bleiben, wirkt die Platte in ihrer Gesamtheit hüftsteifer und weniger dynamisch als die einzelnen Lieder für sich betrachtet. Hätte die gelungene abschließende Ballade „Born To Face The Wind“ etwa in der Mitte einen krach- und wachmachenden Gegenpart bekommen, wäre „Starwolf – Pt. 1: The Messengers“ vermutlich deutlich zwingender und einnehmender geworden. Dennoch ist MESSENGER eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorgänger gelungen und Genrefans sollten auf jeden Fall mal reinhören.
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