Helloween - Keeper Of The Seven Keys - The Legacy

Helloween - Keeper Of The Seven Keys - The Legacy
Melodic Metal
erschienen am 28.10.2005 bei SPV, Steamhammer
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The King For A 1000 Years
2. The Invisible Man
3. Born On Judgement Day
4. Pleasure Drone
5. Mrs. God
6. Silent Rain
7. Occasion Avenue
8. Light The Universe; Feat. Candice Night
9. Do You Know What You're Fighting 4?
10. Come Alive
11. Shade In The Shadow
12. Get It Up
13. My Life 4 1 More Day

Die Bloodchamber meint:

Ein Blick auf den Titel verrät es schon. Helloween haben Mut. Und das nicht zu knapp, denn ansonsten wäre es kaum zu erklären, warum man sein neuestes Werk als Sequel zu seinen eigenen als Messlatte fungierenden Alben benennt. Vor allem angesichts der vergangenen Veröffentlichungen aus dem Hause der Hanseaten erscheint dieses Vorgehen fast schon als arroganter Affront. Doch alleine die Aufmachung lässt darauf schließen, dass es der Fünfer durchaus noch einmal darauf ankommen lässt, denn mit „The Legacy“ wird uns ein zwei Silberlinge umfassendes musikalisches Epos vorgelegt, welches die Brücke zu alten Tagen wieder errichten soll.

Schon der Überlange Opener „The King for a 1000 Years“ soll die enge Verwandtschaft zu den Originalen Keepern vermitteln, sodass man hier eine an Klassiker der Marke „Halloween“ erinnerndes Stück vorfindet, das durch seinen spannenden Aufbau aber schon einmal sehr wohlwollend an den Ohren nagt. Insgesamt scheinen die Hamburger aber generell ein wenig von sich selbst „geheilt“ zu sein, sodass auch die folgenden Tracks wie „Born on Judgement Day“ nett ins Ohr gehen und dort auch zu verweilen gedenken.

Sicherlich können die Kürbisköpfe mitnichten an die alten Glanztaten anknüpfen, was nicht zuletzt auch daran liegen mag, dass ich persönlich Andi Deris` Stimme für schrecklich gewöhnungsbedürftig halte ( in der Tat hat der Mann Frequenzen drauf, wo mir der Kopf vibriert – und das nicht aufgrund der Höhe), des weiteren fehlt insgesamt dann doch wieder der Charme der Frühzeit. Deris ist eben nicht Kiske, und einen Kai Hansen kann man ja eh nicht wirklich ersetzen. Auch offenbaren sich vor allem auf der zweiten CD einige Längen und das abdriften in den Standard Powermetal, der heutzutage weder mehr innovativ noch notwendig ist. Auch davon, dass die Jungs als Vorreiter des schnellen melodischen Metals galten merkt man recht wenig. Das packende, außergewöhnliche, das HELLOWEEN zu damaligen Keeper Zeiten hatten, ist heute wohl gewichen.

Dennoch ist „The Legacy“ eine nette Platte, die durchaus ihre Momente hat und vor allem Bandintern das beste Album seit 10 Jahren darstellt. An die Klasse der beiden „Prequels“ kommt man zu keiner Sekunde heran, aber sind wir mal ehrlich – wer hätte das auch erwartet. So dürfen Powermetal Freunde durchaus einen Kauf in Erwägung ziehen, und auch Altfans getrost mal reinhören.
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