Wolf - Devil Seed

Wolf - Devil Seed
Heavy Metal
erschienen am 22.08.2014 bei Century Media
dauert 47:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Overture In C Shark
2. Shark Attack
3. Skeleton Woman
4. Surgeons Of Lobotomy
5. My Demon
6. I Am Pain
7. Back From The Grave
8. The Dark Passenger
9. River Everlost
10. Frozen
11. Killing Floor

Die Bloodchamber meint:

Während die nimmermüde schwedische Metalinvasion nach alter Väter Sitte inzwischen bereits in Deutschland Früchte von ALPHA TIGER bis STALLION trägt, sind WOLF im 15. Jahr ihres Bestehens ein wenig aus dem Fokus der metallischen Öffentlichkeit gerückt. Vorrangig dürfte das vor allem daran liegen, dass der WOLF sich seit der Tour zum letzten Album „Legions Of Bastards“ in mitteleuropäischen Gefilden recht rar gemacht hat, während man zum Beispiel bei ihren Landsleuten ENFORCER den Eindruck gewinnen kann, kein Tourangebot würde abgelehnt. Trotz ihres Semiveteranenstatus könnte man also vermuten, dass ein gewisser Druck auf den Herren aus Örebrö gelastet hat. Falls dem so war, hört man es „Devil Seed“ allerdings nicht an, denn Wucht, Tempo & Aggression betreffend ist das Album eines der ausgewogensten der Bandgeschichte.

Auf den wunderbaren Kickstart „Shark Attack“ und das mit erheiterndem Refrain punktende „Skeleton Woman“ folgt mit „Surgeons Of Lobotomy“ zwar früh ein recht unauffälliges Lied, doch spätestens im direkten Anschluss beginnt die bewährte WOLF-Magie zu wirken, die aus dem Zusammenspiel der immer wieder rockige Momente („Back From The Grave“) einstreuenden Gitarren und der gewohnt eigen klingenden Stimme von Niklas „Viper“ Stålvind entsteht. Ich möchte sicher nicht die Leistung der Rhythmusfraktion schmälern, aber die gerne etwas schräg klingenden Riffs gehen mit dem bis ins Mark vordringenden Gesang eine so spezielle Kombination ein, dass die Band immer etwas mit Wiedererkennungswert schafft.
Rückt man diesen Aspekt in den Mittelpunkt, könnte die trotz leichter Schunkeligkeit großartige Midtempohymne „I Am Pain“ in Zukunft sogar als Gradmesser der WOLFigkeit eines Liedes verwendet werden. Trotz durchaus munterer weiterer Lieder („Back From The Grave“) geht die Teufelssaat (nur) noch einmal ähnlich prachtvoll auf, beim zart eröffnenden Closer „Killing Floor“, dessen nachhaltig hypnotische Wirkung enorm von einem minimal außerhalb der Erwartung laufenden zeitlichen Versatz im Refrain profitiert.

Trotz des berechtigten Lobes hätte ich mir alle bisherigen Worte - zumindest für Eingeweihte - auch sparen und „Devil Seed“ kurz, knapp und treffend mit einem Satz beschreiben können: Ein in allen Eigenheiten typisches WOLF-Album, nicht spektakulär, aber sehr gut und damit für Fans der Band ein Muss. Andere Freunde traditionellen Heavy Metals werden vermutlich anhand ihrer Kompatibilität zur Viperzunge entscheiden, zumal es leider weiterhin so aussieht, als würde man nur selten live mit den Wölfen heulen können. Aber es macht auch allein vor der heimischen Anlage eine Menge Spaß.
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