Khold - Krek

Khold - Krek
Black Metal
erschienen am 07.10.2005 bei Tabu Recordings
dauert 34:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Krek
2. Blod og blek
3. Innestengt I eikekiste
4. Oskorei
5. Byrde
6. Lysets flukt
7. Grepet om kniven
8. Midvinterblot
9. Varde
10. Silur wie

Die Bloodchamber meint:

Mit „Krek“ melden sich nach rund eineinhalb Jahren die norwegischen Düsterlinge von KHOLD mit einem weiteren Black Metal Inferno zurück. Allerdings zelebrieren die Jungs auf ihrem vierten Album anstatt wilder Raserei einmal mehr die Kunst der methodischen Zerstörung. Wie auch in Frank Herberts Dune-Zyklus die futuristischen Körperschilde nicht mit schnellen Angriffen, sondern nur mit langsamen Messerstichen durchdrungen werden können, so schleichen sich KHOLD lieber still und heimlich von hinten an, zielen sorgfältig und erwischen letztendlich zielsicher den feindlichen Schwachpunkt.
Allein durch die Verwendung sägender Gitarren, tiefergelegten Bässen und simplen, aber effektiven Drums erzeugen die Norweger genau die tiefschwarze Atmosphäre, die das stimmige Artwork verspricht. Das absolute Sahnehäubchen und markante Element sind aber eindeutig die markerschütternden Vocals, welche mit ihren altnorwegischen Texten mehr als einen Schauer den Rücken herunterjagt. Obwohl man kein einziges Wort versteht, kann man allein durch die Wirkung der Aussprache erahnen, dass hier garantiert nicht von rosa Schäfchen erzählt wird.
Dennoch ist Atmosphäre nicht unbedingt alles, auch die Songs müssen stimmen. Und hier kann „Krek“ sogar noch weitaus mehr überzeugen als der bereits hervorragende Vorgänger „Morke Gravers Kammer“. Dachte man, die groovigen Riffs könnten kaum noch übertroffen werden, so tritt uns „Krek“ regelrecht in den Arsch, damit wir selbigen endlich von der Couch bewegen. In angenehmen Mid-Tempo und manchmal sogar etwas doomig angehaucht sind KHOLDs Riffs erstaunlich simpel, aber auch erstaunlich wirkungsvoll. Dabei beherrscht die Band die Kunst der einprägsamen Wiederholung ebenso wie sie ein Gespür für das richtige Break an der richtigen Stelle besitzt. Sobald die Gefahr besteht, das Ganze könnte zu ausgelutscht werden, wird einfach mal kurzzeitig einen Gang höher geschaltet oder ein weiteres Killerriff aus dem Ärmel gezaubert.
Wer also genug von nervigem Staubsauger-Black Metal hat und gerne zu gut produzierter und riffbetonter dunkler Musik seinen Kopfläusen die Welt zeigen will, der kann mit „Krek“ viele schweißtreibende Nächte verbringen.
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